Navigation

Journal Content

Journal Content

Medienprojekte

Medienprojekte

Die nachfolgenden Beispiele medienpädagogischer Projekte aus dem Unterricht sowie schulischen Umfeld sollen helfen, die systematische Integration medienkundlicher Themen in die Schulpraxis zu erleichtern.

Beispiel: Luther auf der Wartburg

Beispiel: Stille Helden in Europa- Menschen, die uns wichtig sind

Beispiel: Zivilcourage gestern und heute

Beispiel: Filmprojekt "Das große Märchenrätsel" (externe medienpädagogische Unterstützung durch den Offnenen Kanal Eichsfeld)

Atlas religionspädagogischer Lernorte in Thüringen
 

Beispiel: Luther auf der Wartburg

   

Klassenstufe: 8
 
Beteiligte Fächer:
Katholische und Evangelische Religionslehre, Ethik, Deutsch, Kunsterziehung, Musik, Naturwissenschaften
 
Inhalte:
Der Film "Luther auf der Wartburg" wurde im Rahmen eines fächerübergreifenden Projekts der Staatlichen Regelschule "Albert Schweitzer" in Leinefelde gedreht, in das die Fächer Religion,Ethik, Geschichte, Deutsch, Musik, Kunst sowie Naturwissenschaften einbezogen waren.
40 Schülerinnen und Schüler einer achten Haupt- und Realschulklasse informierten sich zunächst umfassend über Martin Luther, die Reformationszeit und die Entstehung der Konfessionen. Dann lernten sie, wie man die Kamera führt, um die Schauspieler ins rechte Licht zu setzen, wie man Filme schneidet und vertont. In arbeitsteiligen Gruppen trainierten die einen, wie man in einer Szene gekonnt auftritt und übten Sprechen, Mimik und Körpersprache, andere bereiteten die Technik vor.
Eine weitere Gruppe gestaltete einen Powerpoint-Vortrag über Luther, der beim Elternabend vorgeführt wurde und inzwischen in anderen Klassen als Unterrichtsmaterial genutzt wird. Im Kunstunterricht entstand u.a. das wichtigste Requisit: Das Papier mit den Thesen! Drei Monate nahmen diese umfangreichen Vorbereitungen in Anspruch.
Dann kamen die Drehtage. Von benachbarten Landestheatern wurden dafür historische Kostüme geliehen, ein Heimatmuseum stellte historische Gerätschaften wie Dreschflegel, Körbe, Küchengeschirr, Kerzenhalter usw. zur Verfügung. Für die Waffen der Soldaten, die Luther entführten, wurden man - nach einigem Suchen - bei einem Faschingsverleih fündig. Dank der guten Vorbereitung schafften es die Akteure, den Film in vier Tagen zu drehen, an Originalschauplätzen wie auf der Wartburg in Eisenach. Alle Schülerinnen und Schüler waren beteiligt und spielten begeistert mit. Ein spannendes Unternehmen!
Während der Film in der Schule geschnitten und vertont wurde, entwickelten die Jugendlichen eine Zeitleiste zur Reformationszeit mit 14 Stationen. Darin werden Ereignisse aus Luthers Leben mit anderen Ereignissen aus den Bereichen Geschichte, Kunst, Musik und Sprache in Verbindung gesetzt. Informationsgrundlage dafür boten fünf virtuelle Führungen mit insgesamt 51 Internetquellen, die allen zugänglich waren. Die einzelnen Stationen der Zeitleiste waren so konzipiert, dass sie mit Hilfe der Führungen selbstständig bearbeitet werden können.

Ansprechpartner: Mario Reinhardt

Quelle: Staatliche Regelschule "Albert Schweitzer" Leinefelde, 2002/03

 



Beispiel: Stille Helden in Europa- Menschen, die uns wichtig sind
www.project-silent-heroes.eu

 

Klassenstufen: 8 bis 10

Beteiligte Fächer:
Sozialkunde, Musik, Geschichte, Katholische und Evangelische Religionslehre, Ethik, Fremdsprachen, Kunsterziehung, Deutsch

Inhalte:
Gemeinsam mit befreundeten Schulen aus Polen, Bulgarien und Großbritannien bearbeiten über 3 Jahre hinweg verschiedene Schülergruppen im Sinne des zusammenwachsenden Europas das gemeinsame Projekt „Stille Helden – Menschen, die uns wichtig sind“ .
Jedes Land hat seine Vorbilder. Jede Zeit hat ihre Helden. Immer wieder gab es Menschen, die ihr Umfeld in besonderer Art geprägt und verändert haben. Viele suchen danach und orientieren sich an ihnen. Vorbilder können Menschen mit gelungenem eigenen Leben oder auch nur mit gelungenen Lebenssituationen sein. Doch heldenhaftes Tun hat nichts mit Berühmtheit zu tun. Es entwickelt sich zunächst weit ab von der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. So wuchsen im Stillen viele Menschen über sich hinaus, weil sie in einer konkreten geschichtlichen Situation, oft ohne Rücksicht auf die Gefährdung des eigenen Lebens für andere eingetreten sind. Sie waren da, wenn man sie brauchte. Sie taten Gutes und zeigten Zivilcourage.
Diesen Helden des Alltags, diesen stillen Stars nähern sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler und versuchen, ihnen ein Denkmal zu setzen. Die Beschäftigung mit ihrem Leben und Handeln soll unterstreichen, dass jeder Mensch, ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener die Möglichkeit hat, unsere Welt ein wenig zu verbessern. Ihr Handeln soll vorgestellt und mit der heutigen Lebenswelt in Verbindung gebracht werden. Die Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgte auf vielfältige Weise.

Ansprechpartner: Iris Pfaff

Quelle: Staatliche Regelschule "J. C. Fuhlrott" Leinefelde, 2005- 2008

 



Beispiel: Zivilcourage gestern und heute
 

Klassenstufe: 9

Beteiligte Fächer:
Geschichte, Kunsterziehung, Deutsch, Katholische und Evangelische Religionslehre, Ethik

Das Projekt wurde unterstützt von:
Weiße Rose Stiftung e.V.
Konrad- Adenauer- Stiftung Erfurt
Thüringer Innenministerium
Deutsches Historisches Museum Berlin
Offener Kanal Eichsfeld

Inhalte:
Der Begriff "Zivilcourage" wird in unserer Zeit fast inflationär gebraucht. Doch was versteht man eigentlich darunter? Welche Eigenschaften kennzeichnen einen zivilcouragierten Menschen? Was bedeutete Zivilcourage in der Geschichte? Ist Zivilcourage in unserer Gesellschaft überhaupt noch möglich und gewünscht? Das fächerübergreifende Schulprojekt "Zivilcourage gestern und heute" ist diesen Fragen nachgegangen und hat nach Antworten in Geschichte und Gegenwart gesucht.

Im Vorfeld des Projektes nahmen fünf Schüler der Klasse an einer Veranstaltung im Jugendzentrum Leinefelde teil, die in Zusammenarbeit mit der Weißen-Rose-Stiftung aus München organisiert wurde. Während dieser Veranstaltung entstand die Idee, ein Medienprojekt zu initiieren, das über die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" informiert und das Thema Zivilcourage aufgreift. Nach gemeinsamen Überlegungen wurde ein Projektplan erarbeitet und eine Projektwoche durchgeführt.
 
Das Gesamtprojekt wurde vor Beginn der eigentlichen Arbeit in unterschiedliche Schwerpunkte gegliedert, wobei sich die Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich zuordneten. Auf diese Weise war es möglich, auf bereits entwickelte Fähigkeiten und Neigungen der Heranwachsenden einzugehen und besondere Stärken gezielt zu nutzen. Auch fächerübergreifende Aspekte wurden bei der Bearbeitung des Themas berücksichtigt.

Ziel der Arbeitsgruppe "Weiße Rose" war die Erstellung eines Filmbeitrages zum Thema „Widerstand im Nationalsozialismus“. Texte und Bilder, die zu einer Dokumentation verbunden wurden, sollten über Machtergreifung und Ideologie der Nationalsozialisten informieren und den Weg der Mitglieder der Weißen Rose in den Widerstand aufzeigen. Unterstützt wurde der Projektteil durch den Onlineauftritt "Lebendiges virtuelles Museum" des Deutschen Historischen Museums Berlin.

Ziel der Arbeitsgruppe "Spielfilm" war die moderne Verfilmung der Lebenserinnerung des Zeitzeugen F. J. Müller der Weißen Rose aus seiner Schulzeit. Dieses Erlebnis wurde den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Einführungsveranstaltung dargeboten und beschäftigte sie so, dass daraus in der Gruppe die Idee für die Verfilmung entstand. Der Film "Die Flasche" stellt ein Beispiel für Zivilcourage in der Zeit des Nationalsozialismus dar.

Ziel der Arbeitsgruppe "Diskussion" war die Vorbereitung einer Gesprächsrunde mit dem Zeitzeugen F. J. Müller der Weißen Rose. Die Diskussion zum Thema „Zivilcourage gestern und heute“ zwischen zwei Schülerinnen und dem Zeitzeugen sollte die einzelnen Teilergebnisse des Projektes miteinander verbinden. Es ging um die Frage, ob Zivilcourage auch in unserer Zeit wichtig ist und welche Möglichkeiten es gibt, entsprechende Verhaltensweisen einzuüben. Auf der Suche nach Meinungen zur Bedeutung von Zivilcourage in unserer Zeit wurden außerdem Leute auf der Straße und Personen des öffentlichen Lebens aus der Region angesprochen. Im Ergebnis entstand ein Filmbeitrag, der verschiedene Sichtweisen auf die Zivilcourage deutlich macht.

Ziel der Arbeitgruppe "Projektbegleitung" war die Gesamtdokumentation des Projektes. Die Schüler begleiteten die Arbeit der einzelnen Teilgruppen mit dem Fotoapparat, Mikrofon und mit Papier und Stift. Im Ergebnis entstand eine Präsentation (Mediator 6 Pro von Matchware), die Einblick in die verschiedenen Phasen der Entwicklung des Projektes gab.

Neben der medienpädagogischen Arbeit wurde die Auseinandersetzung mit dem Begriff "Zivilcourage" auch in den Fächern Geschichte, Deutsch und Kunsterziehung fortgeführt.

Fächerübergreifende Aspekte

Geschichte:

    * Widerstandsgruppen im Dritten Reich kennen lernen
    * Erarbeitung einer kleinen Übersicht zum Thema
    * Weiße Rose als besonderes Beispiel kennen lernen

Kunst:

    * Plakate zum Thema 'Zivilcourage' entwickeln
    * Bilder weiterzeichnen (Haring, Puzzlebild)
    * Regeln für Zivilcourage als Plakatreihe
    * Graffiti-Aktion zum Thema

Deutsch:

    * Argumantationstraining und Auseinandersetzung mit Vorurteilen
    * Kurzfilme zum Thema besprechen
    * Aktion-tu-was aufgreifen und Regeln für zivilcouragierte Schüler zusammenstellen
    * Texte zum Thema bearbeiten (Materialkoffer "ART" (Anti-Rassismus-Training) nutzen)

Einen wichtigen Projektbeitrag leistete das Fach Kunsterziehung. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Zivilcourage eröffnete neue Perspektiven und unterstützte das Lernen mit vielen Sinnen. So wurden eine Mauer aus Vorurteilen errichtet, Plakate gegen rechte Gewalt gestaltet und eine couragierte Person gebastelt. Außerdem wurden Fotocollagen zusammengestellt und Graffitis für Zivilcourage angefertigt. Einige Schülerinnen und Schüler erarbeiteten zudem eine kleine Ausstellung zum Thema Widerstand im Nationalsozialismus. Die Ergebnisse können in einem kleinen virtuellen Museum angeschaut werden. Falls bei der Betrachtung der Kunstwerke weitere Informationen zu den einzelnen Kunstwerken notwendig sind, wird der Museumsdirektor gern weiterhelfen.

Mit einer Postkartenaktion haben wir versucht, unsere Gedanken in Text und Bild zusammenzufassen. Die Postkarte zeigt in grau die am Projekt beteiligte Schüler- und Lehrergruppe. Zwei Personen treten aus der Masse heraus. Sie schauen in eine andere Richtung; sind farbig hervorgehoben. Die Rückseite der Postkarte gibt im Projekt erarbeitete Handlungsanweisungen für zivilcouragierte Schüler und verweist auf das Onlineangebot des Projektes.

Ansprechpartner: Mario Reinhardt

Quelle: Staatliche Regelschule "Albert Schweitzer" Leinefelde, 2004

 

 

 
Beispiel:
Filmprojekt "Das große Märchenrätsel" (externe medienpädagogische Unterstützung durch den Offnenen Kanal Eichsfeld)

   

Klassenstufen: 1 bis 4

Beteiligte Fächer:
Projektwoche

Inhalte:
Im April 2008 fand an der Grundschule“ Lorenz Kellner“ in Heilbad Heiligenstadt eine Projektwoche unter der Thematik “Auf Talentsuche“ statt. Alle 189 Schüler der Klassen 1-4 durften sich entsprechend ihrer Begabung und ihres Interesses in 14 Gruppen einwählen. Es gab ein Zirkusprojekt, eine Schreibwerkstatt, ein kleines Orchester... und eine Filmgruppe. Diese bestand aus 13 Schülern, bunt gemischt von der Klasse 1-4, ihrer Projektleiterin Frau Kleineberg und der Medienpädagogin Claudia Dechant vom Offenen Kanal Eichsfeld in Leinefelde. 

Alle waren hochmotiviert. Gearbeitet wurde jeweils von 8 bis 12 Uhr.
Der Montag war geprägt durch Kennenlernspiele, dem Vertrautmachen mit Kamera und Mikrofon sowie erste Sprechversuche vor laufender Kamera- jeder durfte sich vorstellen.
 
Schon am Montag war uns klar geworden, dass es nicht leicht ist, mit Schülern so unterschiedlichen Alters einen Film innerhalb der Woche zu drehen und am Freitag ein fertiges Produkt in den Händen zu halten. Deshalb entschieden wir uns für ein Märchenrätsel. Hier konnte jeder seinen kleinen oder etwas größeren Beitrag leisten. Aus diesem Grund stellten sich alle Schüler am Dienstag erst einmal ihre Lieblingsmärchen vor.
 
Danach führten wir Interviews mit einer Märchenfigur durch. Das sah so aus, dass ein Kind der Moderator war und in seiner Fernsehsendung eine Märchenfigur- das zweite Kind- zu Gast hatte. Wer dies allerdings war, erfuhr er erst, nachdem er zu sprechen begonnen hatte. Dies erforderte ein schnelles Hineindenken in das entsprechende Märchen, sprachliches Ausdrucksvermögen sowie ein sicheres Auftreten vor der Kamera. Einigen gelang das recht schnell, einen Beweis davon findet man im Vorspann zum Film.
 
Wir teilten uns in Kleingruppen ein, die oft nur aus 2 Schülern bestanden und erarbeiteten unsere Märchenrätsel. Dabei ging es darum, ein Märchen möglichst so zu beschreiben, dass man nicht sofort errät, welches Märchen es ist.

Am Mittwoch konnten die ersten Gruppen anfangen zu filmen. Jeder durfte einmal an der Kamera stehen und filmen, das Mikrofon halten oder zur Klappe sprechen.

   

Am Donnerstag bekamen wir erste Einblicke in die Möglichkeiten, einen Film zu schneiden. Die ersten Gruppen begannen zu schneiden, die anderen Gruppen filmten ihr Märchenrätsel.

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Fertigstellung unseres Filmes. Claudia hatte den Vorspann schon fertig und wir waren vom Ergebnis begeistert. Jetzt musste auch für unser Märchenrätsel die passende Musik gesucht und eingespielt werden, die Ausstellung vorbereitet werden. Schließlich begann um 15 Uhr unser Schulfest mit der Präsentation der Projektergebnisse.

An allen Projekttagen durften wir unsere Arbeit einschätzen. Auch am letzten Tag gaben wir ein Gesamtfeedback ab.
 
Ansprechpartner: Elke Kleineberg

Quelle: Staatliche Grundschule "Lorenz Kellner" Heilbad Heiligenstadt


 

 


 

Atlas religionspädagogischer Lernorte in Thüringen
Ein Projekt der Fachberater für Katholische Religionslehre an Regelschulen und Gymnasien
www.reliatlas-thueringen.de

Über den Webauftritt lassen sich wie in einem Atlas Kirchengebäude, Ausstattungsgegenstände oder einzelne sakrale Kunstwerke in Thüringen finden, über die man mit Schulklassen oder anderen Lerngruppen religionspädagogisch arbeiten kann. Dabei kommt es den Autoren in erster Linie auf eine methodisch-didaktische Anregung und Hilfestellung für die Praxis an. Der kunstgeschichtliche Hintergrund wird jeweils in seinen wichtigsten Zügen vorgestellt. Jeder Lernort dieses Atlas' wird zunächst in Form eines Steckbriefes vorgestellt. Die Autoren haben außerdem einen oder mehrere mögliche religionspädagogischer Schwerpunkte aufgegriffen und detaillierter dargestellt. Neben dem jeweiligen Lehrplanbezug, Zielstellungen und methodischen Hinweisen finden sich  zum Teil umfangreiche Materialien die als pdf-Dateien zum Download angeboten werden.

Links und Material

Links und Material

Luther auf der Wartburg

Projektvorbereitung

Projektdurchführung

Projektergebnisse

 



Stille Helden in Europa- Menschen, die uns wichtig sind
 



Zivilcourage gestern und heute