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Leitfaden zur Gestaltung eines Schulkonzeptes

Die Erarbeitung und Fortschreibung eines Schulkonzeptes als Gesamtkonzept mit zugehörigen Teilkonzepten ist ein Prozess und liegt in Verantwortung der Schulleitung. Eine mögliche Vorgehensweise zur Erarbeitung eines Schulkonzeptes könnte wie folgt aussehen:

(vgl. Phillip/Rolff 2006, S. 27 und Regenthal 2014, S. 45)

Da in vielen Schulen schon nach oben beschriebenen Verfahren gearbeitet wird, steigen diese Schulen nicht immer beim Beginn (Initiieren und Akzeptanz schaffen) ein, sondern bei einem der späteren Punkte – je nach Bedarf.

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Initiieren und Akzeptanz schaffen

Schulische Konzepte schaffen eine notwendige und am Leitbild orientierte Basis für alle Maßnahmen und Projekte, um Qualität von Schule zu entwickeln und zu sichern. Möglichkeiten zur Schaffung von Akzeptanz bieten das Aufzeigen von Notwendigkeiten und Sichtbarmachen eines Nutzens für alle Beteiligten, das Aufnehmen von Veränderungswünschen, die gemeinsame Arbeit am Leitbild und den Zielen der Schule um Stärken zu stärken und Entwicklungsvorschläge in Handlungsoptionen umzusetzen. Motivation für die Erstellung und die Änderung eines bereits vorhandenen Schulkonzeptes sind beispielsweise aktuelle Veränderungen in der Schule, Schulfusionen oder Schultrennungen, bildungspolitische Vorhaben und/oder der Wunsch des Vorhabens durch die Beteiligten. Initiatoren können die Schulleitung, die Entwicklungsgruppe und interessierte Pädagogen oder andere an Schule Beteiligte sein.

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Beschluss im Kollegium bzw. Schulkonferenz

Ein Beschluss im Kollegium oder der Schulkonferenz schafft Verbindlichkeit und Transparenz für alle Beteiligten an dem Prozess der Erarbeitung und bei der Umsetzung schulischer Konzepte. Die geltenden gesetzlichen Bestimmungen darüber, wer welche Beschlüsse fassen darf, sind dabei zu beachten.

Thüringer Schulgesetz
Thüringer Schulordnung

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Benennung einer Entwicklungsgruppe

Die Notwendigkeit, Namensgebung und Verortung der Entwicklungsgruppe (Glossar) in der Gremienstruktur der Schule sollte im Kollegium diskutiert und entsprechend der Organisationsstruktur vor Ort entschieden werden. Aufgaben, Zusammensetzung, Arbeitsweise und Kompetenzen der Entwicklungsgruppe sind zu benennen. (vgl. Maitzen 2017, S. 12)

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Gemeinsame Vision als Leitbild und Leitsätze formulieren

Das Leitbild einer Schule ist wegweisend für die weitere Entwicklung der Schule und sollte handlungsleitend formuliert sein.  Daher ist es wichtig, dass alle Beteiligten in den Erstellungsprozess einbezogen werden.  Die Sammlung von Ideen oder Vorschlägen erfolgt über konstruktive Diskussion und Abstimmung der beteiligten Gruppen. Darauf baut ein demokratischer Aushandlungsprozess und Formulierung eines gemeinsamen Leitbildes auf. Eine externe Moderation zum Beispiel durch die Berater aus dem Unterstützungssystem kann in diesem Prozess hilfreich sein. Der gemeinsame Prozess und die Verabschiedung des Leitbildes der Schule und abgeleiteter Leitsätzen mit einem entsprechenden Beschluss sind Voraussetzung dafür, dass sich alle Beteiligten damit identifizieren können. Aus jedem Leitsatz können mehrere Entwicklungsschwerpunkte abgeleitet werden. Ein Leitbild gilt nicht für alle Zeiten. Es sollte regelmäßig geprüft werden, ob die darin formulierten Werte für die Schule noch stimmen oder ob sie geändert oder ergänzt werden müssen. Dies gilt insbesondere für die Erstellung eines neuen Teilkonzeptes.

Mustervorlagen

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Ist-Stand-Analyse als Bestandsaufnahme

Die Ist-Stand-Analyse als Bestandsaufnahme kann in Form interner oder externer Evaluation erfolgen. Im Rahmen eines pädagogischen Tages oder einer Konferenz zur Schulentwicklung werden die ermittelten Daten durch die Beteiligten bewertet und interpretiert. Hierfür sollten vorrangig verfügbare Evaluationsdaten aus Ergebnissen von Kompetenztests, ThüNIS, Befragungen, Lernstanderhebungen, Vergleichsarbeiten, Prüfungsarbeiten, etc. genutzt werden. (Glossar)
Die Ergebnisse der bisherigen gemeinsamen Arbeit und die vorliegenden Daten sollten mit wenigen Fragestellungen für die Bewertung und Interpretation strukturiert werden:

  1. Welches sind Stärken unserer Schule und sollen diese ausgebaut werden?
  2. Welches sind Entwicklungsfelder unserer Schule und sollen gemeinschaftlich angegangen werden?
  3. Welche Schwerpunkte werden unterschiedlich beurteilt  und welche Konsequenzen ziehen wir daraus?

(vgl. Buhren/Rolff 2012, S. 118)

Mustervorlagen

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Entwicklungsschwerpunkte, Arbeitsfelder und Ziele finden

Auf Grundlage der Bewertung der Ist-Stand-Analyse, des Leitbildes und des Bildungs- und Erziehungsauftrages im Thüringer Schulgesetz legt die Schule in einem gemeinschaftlichen Prozess Entwicklungsschwerpunkte fest. Als Arbeitsinstrument zur Planung, Umsetzung und Evaluation eines Entwicklungsschwerpunktes wird das Teilkonzept erstellt.
Die Auswahl der Arbeitsfelder, Ziele und Maßnahmen werden pädagogisch begründet. Warum haben wir uns genau dafür entschieden? Welchen Beitrag leistet dieses Vorhaben zur Erfüllung unseres Bildungs- und Erziehungsauftrages? Zur Unterstützung und Darstellung werden die Mustervorlagen für Teilkonzepte sowie die Arbeitsfeld-Planungstabelle empfohlen. Die Arbeit an Teilkonzepten kann an größeren Schulen bezogen auf die Schulart, die Schulform (bbS), Fachkonferenzen oder ähnliches strukturiert werden.

Mustervorlagen

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Information, Abstimmung, ggf. Beschluss im Kollegium bzw. Schulkonferenz zum Entwurf des Schulkonzeptes

Über den Entwurf des Schulkonzeptes als Gesamtkonzept und/oder einzufügende Teilkonzepte wird im Kollegium/in der Schulkonferenz abgestimmt, nach Möglichkeit durch einen gemeinsamen Beschluss. Die Schulleitung stellt die Information der Beteiligten sicher.
Für die schriftliche Erstellung eines Schulkonzeptes  bzw. von Teilkonzepten können sowohl die Mustervorlagen als auch die über die Exportfunktion erstellten Dateien genutzt werden.

Mustervorlagen

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Umsetzung der Entwicklungsmaßnahmen

Ein Schulkonzept ist ein Arbeitsinstrument. Verantwortlich für die Umsetzung ist die Schulleitung in Zusammenarbeit mit der/den jeweiligen Entwicklungsgruppen. Dies erfordert eine professionelle Prozesssteuerung und Dokumentation. Zur Prozesssteuerung können beispielsweise Aspekte des Projektmanagements genutzt werden. Für die Dokumentation eigenen sich Materialien, die im Rahmen der Schulkonzeptarbeit erstellt werden, wie Protokolle, Fotodokumentationen und vieles mehr.

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Evaluation

Die Evaluation hat Prozess und Ergebnis im Fokus. Sie liefert die Entscheidungsgrundlage für Abschluss, Fortschreibung und Neuausrichtung des Schulkonzeptes bzw. der Teilkonzepte. Wurden die Arbeitsschwerpunkte detailliert geplant, so lässt sich eine geeignete Evaluation ableiten.
Zur Unterstützung und Darstellung wird die Evaluation-Planungstabelle empfohlen.

Mustervorlagen

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Fortschreibung

Schulische Konzeptarbeit sollte auf überschaubare Zeiträume von zirka 1-3 Jahren ausgerichtet sein. Sie wird auf die konkreten bildungspraktischen, administrativen und bildungstheoretischen Erfordernisse bezogen und kontinuierlich weitergeführt.