Navigation

-

GELINGENDE SCHÜLERVERTRETUNGSARBEIT AN THÜRINGER SCHULEN

Gelingende Schülervertretungsarbeit an Thüringer Schulen
Im Thüringer Schulgesetz ist die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Demokratiebildung und Demokratieerfahrung ausdrücklich gesetzlich verankert. Neben dem Bildungsauftrag soll Schule alle Möglichkeiten nutzen, Kinder und Jugendliche mit demokratischen Prozessen vertraut zu machen und diese im Schulalltag lebendig werden zu lassen.

Dazu sieht die Thüringer Schulordnung, beginnend mit Klassenstufe 3 konkrete Ämter und Aufgaben für die Schülervertretung vor.

Die Arbeit mit der Schülervertretung bietet alle guten Möglichkeiten Formen der Beteiligung und des Engagements zu erproben und Schüler*innen können erfahren, wie demokratische Prozesse funktionieren. Dabei spielen Werte wie Verantwortungsbewusstsein und Wertschätzung anderer Lebensweisen genauso eine Rolle wie das Erleben von Selbstwirksamkeit. Unsere Aufgabe ist es letztlich, mündige junge Demokraten auf ihrem Weg in die offene pluralistische Gesellschaft zu begleiten.

Auch innerhalb der Europäischen Union, die sich als demokratische Wertegemeinschaft versteht, finden sich im „Europäischen Referenzrahmen für demokratische Kultur“ wichtige Aussagen dazu. Der Europarat hat sich zum Ziel gesetzt, die Bildungssysteme in Europa stärker auf die wichtigsten Kompetenzen auszurichten, die die Bürger *innen benötigen, um effektiv an einer demokratischen Gesellschaft teilzunehmen.

Struktur der Schülervertretung in Thüringen
Motivation /Einladung zur Grundlagenschulung Schülervertretungsarbeit Tandem
Demokratie lernen durch erfolgreich gestaltete Schülervertretungsarbeit
Grundlagenschulung für Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen (Kurzcurriculum)

Reference Framework for Competences for Democratic Culture (RFCDC) - Kompetenzen für eine demokratische Kultur

 

Schulleben/Schulkultur

Schulleben/Schulkultur

Eine zentrale Aufgabe der Schule ist es, neben der Vermittlung von Wissen und elementarer Kulturtechniken, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, mündige Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen Gesellschaft zu werden. Daraus leitet sich die Notwendigkeit ab, Schule nicht nur als Ort des Erlernens sondern auch des Erlebens demokratischer Prozesse zu begreifen.
Mitbestimmung, der Austausch von Meinungen und die gemeinsame Entscheidungsfindung müssen innerhalb der Schule ermöglicht und aktiv gefördert werden. Die Realisierung von gelebter Demokratie als Form des Miteinanders im täglichen Leben, bildet die Grundlage für das Verständnis von und das Hineinfinden in ein demokratisches Gesellschaftsmodell.

Schwerpunkt der angestrebten Entwicklung ist die aktive Schülermitwirkung und die Weiterentwicklung demokratischer Schulkultur.

In der Schule findet politische Bildung und Demokratieerziehung nicht nur im Unterricht statt, sondern ebenso in Strukturen. Nach Fauser lässt Schule sich als Kommunität betrachten, die durch das gemeinsame und (mehr oder weniger  bewusst) koordinierte Handeln der zugehörigen Personen geprägt ist.
(vgl. Fauser, RP.:  Demokratiepädagogik. - In: Lange, D. (Hrsg.): Konzeptionen politischer Bildung, Band 1 von 6. - Schneider-Verlag Hohengehren.  - S. 84)

Den Schüler als Subjekt des Lernens und Gestaltens und nicht als Objekt des  Lehrens zu sehen bestimmt die Perspektive der Entwicklung von Unterricht und  Schule - insbesondere auch in Bezug auf curriculare Prozesse. Für den Bereich der  politischen Bildung heißt dies, Schulkultur und Schulleben stärker als Instanz  politischer Bildung in den Fokus zu nehmen.

"Wissen" und "Urteilsfähigkeit" als Ziel von politischer Bildung und  Demokratieerziehung müssen erweitert werden um den Aspekt  "Handlungskompetenz" als "Bereitschaft und Fähigkeit zu handeln und  Verantwortung zu übernehmen"
(vgl.: Fauser, P.: ebenda Seite 87).

Handlungskompetenz kann sich nur dort entwickeln, wo reales, konkretes Handeln  ermöglicht wird. Es gilt darum, die Schülerinnen und Schülern reale  Mitwirkungsmöglichkeiten aufzuzeigen, Mitwirkung zu ermöglichen.

Eine ganze Reihe von Thüringer Schulen befindet sich in diesem Sinne bereits auf  den Weg. Die mit solchen Programmen wie dem BLK-Programm "Demokratie  lernen & leben", dem Förderprogramm  "Demokratisch Handeln" oder der  Initiative  "mitWirkung!" gemachten Erfahrungen ermutigen dazu, Schülermitwirkung an Thüringer Schulen in noch breiterem Maße zu realisieren.

Dafür stehen auch bereits arbeitende Schülerparlamente, die Beteiligung einer  Reihe von Schulen am Schulversuch "Direktwahl des Schülersprechers" und viele  weitere Projekte an Thüringer Schulen. Zu denken ist auch an weitere Formen  aktiver Partizipationsförderung im Schulleben wie:

  • Klassenrat,
  • Schülerfirmen,
  • Aushandlungsmodelle,
  • Mediation,
  • partizipative  Schulprogrammarbeit

bzw. an partizipationsfördernde Lehr- und Lernkonzepte wie Service Learning.

Weitere in Thüringen wirksame Projekte, Programme und Instrumente mit Bezug  zur Entwicklung von demokratischer Schulkultur:

  • Thüringer Bildungsmodell - Neue Lernkultur in Kommunen ( nelecom) - am 15. März 2008 startete die  Pilotphase des Thüringer Bildungsmodells in 4 Pilot- und 7 Netzwerkkommunen. Das zentrale Ziel  besteht in einer gemeinsamen Verantwortungsübernahme aller kommunalen Partner für die positive  Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Dies basiert u. a. auf Elementen wie einer  grundsätzlichen gegenseitigen Wertschätzung, den Einbezug in alle Bereiche des Kommunallebens,  die Unterstützung von Familien und Bildungseinrichtungen durch eine neue Qualität des  bürgerschaftlichen Engagements (institutions- und generationsübergreifend). Damit weist das  Thüringer Bildungsmodell im Kern einen zutiefst demokratischen Ansatz aus.
     
  • SEfU (Schüler als Experten für Unterricht) - ab 2006 im Angebot zur freiwilligen Nutzung für Lehrer. Kern ist die anonyme und nur durch den Lehrer einzusehende Rückmeldung der Schüler zur erlebten  Unterrichtsqualität. Durch SEfU bezieht die Lehrkraft in einer demokratischen Art die Schüler in die  Unterrichtsqualitätsentwicklung ein. Dieses Verfahren ist wohltuend  abzugrenzen von im Internet  kursierenden Bewertungsseiten, die häufig nur das Ziel verfolgen, Lehrpersonen öffentlich  bloßzustellen. SEfU (kostenlose Registrierung erforderlich)
     
  • Qualifizierungsreihe für Fachberatung von KiTa
    Partizipation ist nicht nur die Grundlage von Bildung in einer demokratischen Gesellschaft, sie dient auch zur Sicherung von Kinderrechten in der Kita. Nicht zuletzt ist auch die Betriebserlaubnis einer jeden Kindertageseinrichtung unter anderem davon abhängig, ob in der Kita Verfahren der Beteiligung Anwendung finden (§45 SGB VIII).
    In der Qualifizierungsreihe geht es um die Auseinandersetzung mit der Frage, was es für Kindertageseinrichtungen praktisch bedeutet, wenn Kinder (Beteiligungs-)Rechte haben. Dabei sind neben konkreten Verfahren und Methoden, mit denen Kita-Teams bei der Umsetzung von Partizipation unterstützt werden können, auch allgemeine Moderationsfähigkeiten sowie Fragen von Macht und Rolle der pädagogischen Fachkraft zu behandeln.
    Die Qualifizierung gliedert sich in 3 zweitägige Module sowie einen Reflexionstag (sieben Fortbildungstage in 2020/21).
    Die Teilnehmenden erhalten zwischen den Modulen Transferaufgaben, um die Inhalte in ihrem jeweiligen Arbeitskontext zu erproben

INFORMATIONEN ZUR ARBEIT VON SCHÜLERPARLAMENTEN

  • Wie funktioniert ein Schülerparlament im Schulalltag?
  • Welche Rechte, Pflichten und Aufgaben hat es?
  • Gibt es dazu irgendwelche Vorgaben?

Solche oder ähnliche Fragen werden immer wieder gestellt. Die Information in der Literatur und im Internet, das Gespräch mit Schulen, die bereits ein Schülerparlament haben ergeben auf diese Fragen die Antwort, dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Formen und Verfasstheiten von Schülerparlamenten gibt. In aller Regel sind die Erfahrungen aber positiv.

An dieser Stelle soll nicht nur dazu aufgerufen werden, an immer mehr Schulen in Thüringen diesen Weg der Schülermitwirkung (Partizipation) zu beschreiten. Es soll vor allem auch an Beispielen gezeigt werden, wie es funktionieren kann bzw. funktioniert.

SCHÜLERPARLAMENTE IN THÜRINGEN

INFORMATIONEN ZUM THEMA "DIREKTWAHL DES SCHÜLERSPRECHERS"

Eine zentrale Aufgabe der Schule ist es, neben der Vermittlung von Wissen und elemen¬tarer Kulturtechniken, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, mündige Bürgerin¬nen und Bürger einer demokratischen Gesellschaft zu werden.
Diesem Anspruch gerecht zu werden, ist eine der Herausforderungen, der sich Schule stellen muss.
Im Rahmen eines Modellprojektes an 16 Thüringer Schulen in den Jahren 2006 – 2011 wurde die Direktwahl der Schüler¬sprecherin bzw. des Schülersprechers erfolg-reich erprobt: Im Ergebnis wurden die Schülersprecherinnen bzw. die Schüler-sprecher und deren Aufgaben in der Schülerschaft deutlich stärker wahrgenommen als zuvor. So können Kinder und Jugendliche Schülermitwirkung und Demokratie direkt erleben.

Handreichung zur Direktwahl des Schülersprechers

 

-

Ansprechpartner

Thüringer Institut für
Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM)

Heinrich-Heine-Allee 2-4
99438 Bad Berka

Externe Links

Externe Links

 Schülerparlament
Sebastianschule

 Jugendbeteiligung

 Die Kinderstube der Demokratie
Partizipation in Kindertagesstätten (Rüdiger Hansen) enthält  "fünf Prinzipien für Partizipation" und ist auch für Schulen sicher sehr interessant.

Online-Fortbildung zum Europäischen Referenzrahmen

weiterführende Hinweise zum Europäischen Referenzrahmen