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zum Fach Jüdische Religionslehre

Der Unterricht im Fach Jüdische Religionslehre leistet einen eigenständigen, bekenntnisgebundenen Beitrag zur Verwirklichung der grundlegenden Aufgaben der Schule und erschließt die religiöse Dimension des Lebens aus jüdischer Perspektive. Als ordentliches Lehrfach wird er unter staatlicher Schulaufsicht von der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und dem Freistaat Thüringen gemeinsam verantwortet. Er ist ein schulisches Pflichtfach gemäß § 46 Thüringer Schulgesetz.

Der Unterricht im Fach Jüdische Religionslehre ermöglicht Zugänge zu den Glaubensgrundlagen, Normen sowie ethisch-praktischen Vorschriften des Judentums und stellt diese in Bezug zu den Lebensbedingungen der Lernenden in unserer pluralistischen Gesellschaft. Er thematisiert elementare Aspekte der Religion, die das alltägliche Leben und dessen Gestaltung betreffen und so ein respektvolles, achtsames, tolerantes und gleichberechtigtes Miteinander fördern.

Kinder und Jugendliche lernen sich als Teil der Gesellschaft zu begreifen und ihr Handeln in diesem Sinne auszurichten. Im Blickpunkt der Jüdischen Religionslehre stehen daher nicht nur existenzielle Fragen des Einzelnen, sondern auch soziale Fragen des Miteinanders. Den Lernenden werden Möglichkeiten aufgezeigt, über die jüdische Religion eine Hilfe zur Deutung und Gestaltung des eigenen Lebens zu finden. Der Unterricht nimmt Fragen und Antworten ihrer Lebenswelt auf, trägt dazu bei, die Glaubensinhalte und die Tradition des Judentums für das eigene selbstverantwortete Leben und das Zusammenleben mit anderen Menschen zu nutzen und befähigt die Lernenden dazu, zur eigenen religiösen Identität zu stehen, Minderheitenperspektiven einzunehmen und diese gegenüber anderen vertreten zu können. In diesem Zusammenhang befähigt der Unterricht in Jüdischer Religionslehre die Schüler zu einem eigenverantwortlichen und reflektierten Denken und Handeln.

Den inhaltlichen Rahmen der Auseinandersetzung mit religiösen Fragen bilden die folgenden Lernbereiche:

In der Grundschule :

  • HASCHEM (Gott)
  • TORA (Die schriftliche und mündliche Lehre/Jüdische Weisung)
  • LUACH (Jüdischer Kalender)
  • HAADAM (Mensch)
  • HAOLAM (Welt)

In den Klassenstufen 5-10 der Regelschule und des allgemeinbildenden Gymnasiums:

  • HASCHEM (Gott)
  • TORA (Die schriftliche und mündliche Lehre)
  • LUACH (Der Jüdische Kalender)
  • HAADAM (Mensch)
  • KELAL JISRAEL (Die Jüdische Gemeinschaft)
  • HAOLAM (Welt)

In der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe für Schüler mit Realschulabschluss:

  • HASCHEM (Gott)
  • TORA (Die schriftliche und mündliche Lehre)
  • LUACH (Der Jüdische Kalender)
  • HAADAM (Mensch)
  • KELAL JISRAEL (Die Jüdische Gemeinschaft)
  • HAOLAM (Welt)

In der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe:

  • HASCHEM (Gott)
  • TORA (Die schriftliche und mündliche Lehre)
  • LUACH (Der Jüdische Kalender)
  • HAADAM (Mensch)
  • KELAL JISRAEL (Die Jüdische Gemeinschaft)
  • HAOLAM (Welt)

Die Lernbereiche sind nicht isoliert voneinander zu sehen, sondern ergänzen sich zu einem Ganzen. Ihre Reihenfolge stellt keine Rangfolge dar. Die verschiedenen Lernbereiche sind so strukturiert, dass ein kumulatives und systematisch vernetztes Lernen ermöglicht wird. Fächer übergreifende Bezüge (beispielsweise zu den anderen Religionsfächern oder Ethik) sind nach den jeweiligen Möglichkeiten schulintern zu realisieren.

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