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Lernen für eine zukunftsfähige Welt

Lernen für eine zukunftsfähige Welt

Bereits 1987 hat der Brundtland-Bericht vorgeschlagen, dass eine zukunftsfähige Gesellschaft auf eine nachhaltige Entwicklung setzen muss: „eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält". Spätestens seit der UN-Weltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro (2002 in Johannesburg, 2012 erneut in Rio) ist ein weltweiter politischer Prozess im Gange, der nachhaltige Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) als Maßstab zu formulieren sucht oder um ein globales Klimaabkommen ringt. Klar ist, dass es nicht allein reicht, wenn Staaten sich zu dem Ziel Nachhaltigkeit bekennen. Dieser Prozess fordert auch zivilgesellschaftliche Akteure auf, sich zu involvieren und wendet sich explizit an Bildungsinstitutionen, mit dem Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015-2019) (davor 2005-2014 UN-Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung) auf eine nachhaltige Entwicklung hin zu wirken und allen Menschen die Teilhabe an dieser gemeinsamen Entwicklung zu ermöglichen.
Nachhaltige Entwicklung ist damit auch eine Herausforderung für das Lehren und die Lehrenden. Wie kann Bildung den Einzelnen dazu befähigen, hier und jetzt in der Weltgesellschaft klar zu kommen, aber auch künftig globale Entwicklung selbst zu gestalten? Schule kommt dabei eine herausragende Rolle zu – indem sie andere Lernformen ermöglicht oder den Zugang zu neuen Lernorten eröffnet, statt nur neue Inhalte anzubieten.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Globales Lernen (GL) sind zwei Bildungskonzepte, die eine nachhaltige Entwicklung als globale Aufgabe in ihrem pädagogischen Leitbild verankert haben und in ihrer Ausgestaltung eng miteinander verwandt sind. Die entscheidende bildungspolitische Querschnittsaufgabe ist und wird sein, wie solche Bildungskonzepte für eine nachhaltige Entwicklung sich in Curricula einzelner Fächer, in Unterrichtsformaten oder in Prozessen der Schulentwicklung niederschlagen. Hier sind der Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung (KMK/BMZ 2007,2015) und die darin entwickelten Kompetenzen von herausragender Bedeutung.

Die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs)

Die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs)

2015 verabschiedeten die UN den neuen „Zukunftsvertrag für die Welt – Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung". In ihm sind 17 globale Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) festgeschrieben. Mit ihren 169 Unterzielen markieren sie einen historischen Schritt. Denn alle Staaten der Erde sind in gleichem Maße aufgefordert, aktiv den globalen Herausforderungen zu begegnen und an der Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung mitzuwirken. Mit dem Ziel 4 fordern die SDGs eine inklusive und gerechte Bildung für alle Menschen. Der Bildung für nachhaltige Entwicklung kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Ziel ist es, jeden Menschen in die Lage zu versetzen, Werte, Kompetenzen und Fertigkeiten zu erwerben, die für eine Gestaltung der Zukunft nach dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung notwendig sind.

Ziel 4.7: Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung.

 

Aktuelles

Aktuelles

Umweltschule/Nachhaltigkeitsschule

Am 26. Februar 2018 wird das 2. Netzwerktreffen im Projekt der Umweltschulen/ Nachhaltigkeitsschulen im TMBJS stattfinden. Neben dem Abschluss der aktuellen Kampagne soll die Neuausrichtung zur Thüringer Nachhaltigkeitsschule beraten werden.
Die Auszeichnungsveranstaltung ist für Juni 2018 vorgesehen.


BNE Zertifikat für Bildungsanbieter

Angebote der BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) eröffnen in besonderer Weise den Blick auf die sich zunehmend verstärkenden Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung weltweit. Mit Ihren Angeboten bieten viele Bildungsträger in Thüringen  Möglichkeiten, einen Beitrag für eine lebenswerte und beständige Zukunft hier und anderswo zu leisten. Sie gehen mit Mut und Engagement voraus, um zukunftsfähige Antworten auf diese uns alle betreffenden Fragen zu finden. Dafür ist eine kontinuierliche Weiterführung des Anspruchs an BNE-Angebote ein wichtiges Anliegen.
Das nun entworfene BNE-Zertifikat für Thüringer Bildungsträger und Anbieter macht die Qualitätsentwicklung, die Sichtbarkeit und Wertschätzung zum Maßstab für Bildungsarbeit im Sinne der BNE. Es stellt somit ein gemeinsam nutzbares Instrument dar, um geleistete Bildungsarbeit zu verdeutlichen und auszubauen. Viele Thüringer BNE-Akteure, von Landesverbänden über  Projektträger und Einzelanbieter bis hin zur Landesverwaltung brachten sich in den bisherigen Gestaltungsprozess dieses Zertifikats ein. Es soll zukünftig die vielfältigen Umsetzungsweisen der BNE in Thüringen herausstellen und gleichzeitig eine Brücke zu den Zielen des Nationalen Aktionsplan BNE und den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Agenda 2030 schlagen.
Das BNE-Zertifikat steht als Beleg für umgesetzte Bildungsarbeit im Sinne der BNE und unterstützt ebenso die Entwicklung von Qualität in der BNE. In diesem Sinne bietet es unterschiedlichen Bildungsanbieter ein Instrument zur Qualitätsentwicklung. Das Zertifikat zielt auf die Stärkung der Sichtbarkeit ihrer Bildungsangebote. Diese sollen als BNE-Angebote leichter erkennbar, auffindbar und nutzbar gemacht werden. Gleichfalls ist es Anliegen des Zertifikats, Wertschätzung gegenüber ihrer BNE-Bildungsarbeit zum Ausdruck zu bringen und diese zu verdeutlichen.
Zielgruppe des Zertifikats sind Bildungsanbieter aus Thüringen, die mit ihren Angeboten BNE in den verschiedensten thematischen Zusammenhängen umsetzen. Es ist somit ein Zertifikat für non-formale außerschulische Bildungsanbieter aller Bildungsstufen, von der Elementarbildung bis zum lebensbegleitenden Lernen. Dabei unterscheidet das Zertifikat unterschiedliche Kategorien von Bildungsanbietern (Einzelanbieter, Bildungseinrichtung, Netzwerk).

 

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