Die kommentierte Materialsammlung der KMK zur Vermittlung des Judentums stellt das ThILLM seit dem 23.04.18 im Thüringer Schulportal bereit und zwar nicht nur als Link, sondern auch im Kontext mit den zahlreichen Thüringer Angeboten für die Unterrichtsgestaltung zur Thematik – bis hin zu Veröffentlichungen von Tagungsbänden der bereits erwähnten Fortbildungen in Kooperation mit dem Projekt Perspektivwechsel, auch für alle Pädagoginnen und Pädagogen, die keine Möglichkeit der Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen hatten und haben.
Zur kommentierten Materialsammlung der KMK
Weiterführende Materialangebote:
Materialien aus der Mediothek im Thüringer Schulportal
Gestatten, Jude…1700 Jahre jüdische Literatur in Deutschland
Eine kleine Reise durch die Jüdische Literatur in Deutschland, zusammengestellt von Oliver Stümann und in gesprochenes Wort gebracht von den Schauspieler*innen Johanna Graen und Max Rohland.
Mehr www.maxrohland.de
Webtalks
Antisemitismus an der Schule ist ein Phänomen, das erst seit einigen Jahren mediale und politische Aufmerksamkeit erfährt, obwohl es seitens der jüdischen Jugendlichen und ihrer Familien seit langem beanstandet wird. Sowohl die Erfahrungen aus der Beratung von Schulen als auch die zahlreichen Anfragen seitens der betroffenen Familien begründen den Bedarf an empirischer Fundierung pädagogischen Handelns im Umgang mit antisemitischen Vorfällen. Das ThILLM kooperiert in diesem Aufgabenfeld mit dem Projekt Perspektivwechsel Praxisstelle Thüringen und dem Kompetenzzentrum (ZWST) in der Fort- und Weiterbildung von Pädagog*innen. Im Zuge der Veröffentlichung von zwei neuen Studien zu “Antisemitismus an der Schule” entstand - u. a. in Kooperation mit dem ThILLM - eine themenbezogene WEBTALK-Reihe, nähere Informationen hier.
Die WEBTALK-Reihe kann jederzeit hier abgerufen werden:
- WEBTALK 1: Antisemitismus an der Schule - Empirische Befunde und Handlungsempfehlungen
- WEBTALK 2: Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften zum Umgang mit Antisemitismus
- WEBTALK 3: Antisemitismus und das Unbehagen in der Demokratie – kritische Bildung in pluralen Verhältnissen
Wanderausstellung Arisierung in Thüringen
Die Wanderausstellung bietet Zugänge zum jüdischen Leben an konkreten Thüringer Orten. Der Ausstellungsschwerpunkt liegt darin, die Fassungslosigkeit zu bewahren und für den Schulalltag fruchtbar zu machen, die sich einstellt, wenn man begreift, wie schnell und widerstandslos sich die Zerstörung jüdischen Lebens während der nationalsozialistischen Herrschaft vollzogen hat, noch bevor die Vernichtungslager ihren grauenhaften Betrieb aufnahmen. Die Ausstellung ist sowohl virtuell im Thüringer Schulportal abrufbar (Link zur virtuellen Ausstellung "Arisierung in Thüringen") und steht im Rahmen des Themenjahres auch direkt über das ThILLM zum Verleih an Thüringer Schulen zur Verfügung.
Ausstellung Jecheskiel David Kirszenbaum – online Angebot
Die Volkshochschule Weimar zeigt in einer Ausstellung die Karikaturen Kirszenbaums, die durch Zeitungsberichte, Fotos, historische Dokumente und Texte erläutert und in ihren gesellschafts- und kulturpolitischen Zusammenhängen dargestellt werden. In einem online Angebot werden diese auch für die schulische Arbeit zugänglich, wenn keine Möglichkeit zum Ausstellungsbesuch besteht. Mehr zur Ausstellung: https://kirszenbaum.vhs-weimar.de/
Außerschulische Lernorte im Thüringer Schulportal
Authentische Orte mit Bezügen zum Themenjahr werden in dieser Rubrik nicht nur vorgestellt. Begleitmaterialien, wie Bilder, Texte und Filme ermöglichen eine qualifizierte Vorbereitung auf den Besuch vor Ort. Aufbereitete Materialien sensibilisieren für einzelne thematische Schwerpunkte und bieten Ideen für die qualifizierte Einbindung in die schulische Arbeit. Zudem bieten sie Ansätze für das altersgerechte und selbstständige Erschließen außerschulischer Lernorte unter verschiedenen Aspekten. Ein Serviceteil mit Hintergrundinformationen zur Entwicklung der Lernortidee mit Tipps rund um den Besuch außerschulischer Lernorte ergänzt das Angebot.
Aufgrund der Schlüsselrolle der Firma Topf & Söhne bei Aufbau und Betreibung der Krematorien im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, ermöglicht der Erinnerungsort Einsichten in die Beteiligung am Holocaust inmitten der Gesellschaft, die so an keinem anderen historischen Ort möglich sind. Alle pädagogischen Angebote eignen sich deshalb gut als Vor- oder Nachbereitung einer Exkursion in die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau in der Nähe der polnischen Stadt Oświęcim.
Anregungen für ein Schulprojekt
Selma macht Schule
Multimediale Unterrichtsmaterialien basierend auf der Lebensgeschichte und den Gedichten von Selma Meerbaum-Eisinger.
Mit jeder Generation schwindet ein Teil der Erinnerung an die Verbrechen der Nazis. Doch nur eine lebendige und verantwortungsbewusste Erinnerung bewahrt uns vor dem Vergessen. Mit diesem pädagogischen Programm wird ein nachhaltiger Beitrag gegen das Vergessen geleistet.
In "Selma macht Schule" werden Schüler*nnen vor die Frage gestellt: „Was geht mich eigentlich Selma an?“ Wo entdecke ich mich, meine Wünsche und Träume in der Lebensgeschichte und den Werken von Selma Meerbaum Eisinger? Basis sind Selmas Gedichte und die CD „Selma-In Sehnsucht eingehüllt“, auf der zwölf der renommiertesten deutschen Sängerinnen und Sänger Selmas Texte interpretieren.
Ziel des Programms ist es, Jugendlichen eine kreative Herangehensweise an den Holocaust anzubieten, die rein kognitive Angebote im Schulunterricht hinausgeht. In der Auseinandersetzung mit den Gedichten finden die Jugendlichen einen individuellen Zugang zur Lebensgeschichte von Selma und ihrer Zeit. In Selmas Werken drückt sich die Allgegenwärtigkeit von Tod und Trauer aus, aber sie erzählen auch von den Sehnsüchten, Hoffnungen und dem Erwachsenwerden eines jungen Mädchens.
Selmas Gedichte eignen sich zur kritischen Auseinandersetzung mit persönlichen Werten und Lebensvorstellungen, da sie Vergleiche mit der eigenen Biographie zulassen und aufzeigen. Die Parallelen, die zwischen der Lebensgeschichte Selmas und dem eigenen Leben auftauchen, schärfen bei den Jugendlichen das Bewusstsein für die Folgen des Holocaust. Die Konfrontation mit dem Schicksal Selmas fördert die Toleranz gegenüber dem Andersartigen und veranschaulicht für Jugendliche nachvollziehbar die Folgen von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenhass.
"Selma macht Schule" entstand in Zusammenarbeit mit "Redaktion und Alltag" Agentur für Medienprojekte im Bereich der politischen und kulturellen Bildung, Stiftung Menschenbild, Anne Frank Fonds, Braginsky Stiftung, Bollag-Herzheimer Stiftung, Supari Stiftung.
Der Zugang zu den gesamten Projektmaterialien ist nur nach Eingabe von persönlichen Zugangsdaten zum Thüringer Schulportal für angemeldete Thüringer Pädagog*innen möglich. Link zum Projektmaterial
„Selma macht Schule“ kann Ausgangspunkt einer Spurensuche von Schicksalen jüdischer Mitbürger*innen in der Zeit der NS Diktatur sein, die mit der auf dieser Seite vorgestellten Wanderausstellung das Schulprojekt abrunden kann.
Lehrplanbezüge
Konkret weisen die Fächer des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes vielfältige Bezüge zur Thematik aus, wobei Wert darauf gelegt wird, das Judentum nicht nur aus der Perspektive der „Opferrolle“ zu betrachten, um dem Antisemitismus umfassender entgegenzuwirken. Dieser Lehrplanansatz findet seine Bestätigung in der gemeinsamen Erklärung des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Kultusministerkonferenz zur Vermittlung jüdischer Geschichte, Religion und Kultur in der Schule vom 06.12.2016. (Link zur Erklärung)
Lehrplanbezüge