Das Thüringer Lehrerbildungsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom März 2008 legt fest, dass die pädagogisch-praktische Ausbildung im Vorbereitungsdienst für die Lehrämter in den mit der Zulassung bestimmten Ausbildungsfächern und Fachrichtungen erfolgt. Dabei gilt es, Vergleichbarkeit, Gleichwertigkeit und Überprüfbarkeit von Ausbildungszielen und Ausbildungsinhalten zu gewährleisten. Die vorliegenden Ausbildungscurricula für die zweite Phase der Lehrerbildung in Thüringen sind das Ergebnis eines intensiven Arbeitsprozesses innerhalb der Studienseminare, Seminarschulen und Seminarschulverbünde.

Ihre Funktion besteht in einer stärkeren inhaltlichen Strukturierung der Ausbildung sowie einer größeren Verbindlichkeit der Ausbildungsinhalte. Die Forderung nach Ausbildungscurricula ist die Folge einer kritischen Betrachtung der Ausrichtung der Ausbildung von Lehrern. Ausbildungscurricula sollen Inhalte und Kompetenzen ausweisen, die lehramtsspezifisch begründet werden. Die vorliegenden Ausbildungscurricula benennen die für das jeweilige Ausbildungsfach, entsprechend des Lehramtes, verbindlichen Kompetenzen einschließlich der zugrunde liegenden Wissensbestände, über die der Lehramtsanwärter am Ende des Vorbereitungsdienstes verfügen soll. Durch die Zusammenarbeit der Vertreter der Fächer, der Fachdidaktiken, der Erziehungswissenschaft und der Studienseminare in der Arbeitsgemeinschaft Kerncurricula im Rahmen des Kooperationsprojektes der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Studienseminare Erfurt und Gera und des ThILLM soll die Anschlussfähigkeit der Lehrangebote an die jeweiligen Ausbildungsbereiche und Ausbildungsphasen gesichert werden.

Nach einer dreijährigen Erprobungsphase mit orientierendem Charakter befinden sich die Ausbildungscurricula nun in der Phase der verbindlichen Erprobung. Nach einem Zeitraum von drei Jahren schließt sich eine gezielte Evaluation an. Diese Evaluation soll die Inhalte der Ausbildungscurricula auf Relevanz, Umsetzbarkeit und daraus folgend auf Überarbeitungsbedarf prüfen.