Informatikunterricht in Thüringen
Die Aufgabe des Informatikunterrichtes ist es, "Alltagserfahrungen und Vorkenntnisse in einen fachlichen Kontext einzuordnen. Er dient der Darstellung und Systematisierung von Begriffen und Grundzusammenhängen der Informatik sowie der Vervollständigung von Kenntnissen und Einsichten zu grundlegendem Allgemeinwissen. Der Informatikunterricht stellt (ähnlich dem Mathematikunterricht im Rahmen einer mathematischen Bildung) ein wichtiges systematisierendes Element dar. Die benutzten Anwendungen und Programmiersprachen sind immer Werkzeuge zur Vermittlung von Inhalten der Informatik, zum Erlernen der Arbeitsmethodik des Faches und zum Beurteilen des Einsatzes der jeweiligen Systeme."
Die Inhalte des Informatikunterrichtes orientieren sich an folgenden Teilgebieten der Informatik:
1. Theoretische Informatik: Sowohl für die Formulierung und Untersuchung von Algorithmen als auch für die Rechnerkonstruktion spielen formale Methoden und mathematische Modelle eine wesentliche Rolle.
2. Praktische Informatik: Die praktische Informatik entwickelt Methoden, um Programmsysteme erstellen zu können, sowie konkrete Entwicklungsumgebungen und Softwarewerkzeuge zur Unterstützung von Programmierern und Anwendern.
3. Technische Informatik: In der technischen Informatik befasst man sich mit dem funktionellen Aufbau von Computern und den zugehörigen Geräten sowie mit dem logischen Entwurf von Rechnern, Geräten und Schaltungen.
4. Angewandte Informatik: Unter angewandter Informatik fasst man Anwendungen von Methoden der Kerninformatik in anderen Wissenschaften und dabei entstehende spezielle Erkenntnisse und Techniken zusammen. Die angewandte Informatik untersucht Abläufe in den unterschiedlichsten Bereichen auf ihre Automatisierbarkeit.
5. Gesellschaft und Informatik: Ein relativ neuer Aspekt der Informatik, der sich zugleich mit dem großen Bereich der "Technikfolgen-Abschätzung" auseinander setzt, wird durch den Begriff "Informatik und Gesellschaft" ausgedrückt. Dieser Bereich behandelt die Auswirkungen der Informatik auf gesellschaftliche Entwicklungen.
Die Grundlage für die Kompetenzbeschreibungen der informatischen Bildung in den Thüringer Lehrplänen bilden die von der Gesellschaft für Informatik e.V. formulierten Bildungsstandards der Informatik und die von der Kultusministerkonferenz beschlossenen Einheitlichen Prüfungsanforderungen Informatik .
Informatik-Kompetenzen im Kursplan Medienkunde
Seit 2009 ist in Thüringen der Kursplan Medienkunde für die Klassen 5-10 in Kraft, in dem aufbauend auf die zunehmende Medienkompetenz der Grundschüler medienkundliche und informatische Kompetenzen für eine verbindliche integrative Vermittlung im Fachunterricht der weiterführenden Schulen beschrieben werden. In den Informatik-Kompetenzen im Kursplan sind die grundlegenden Kenntnisse und Denkweisen der Informatik beschrieben, die allen Schülern bis Klasse 10 vermittelt werden sollen.
Zusätzliche Informatikangebote finden Sie auf der Seite des Gesamtangebots Medienbildung.