Das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus im ehemaligen NS-Gauforum bietet ein partizipatives Bildungsprogramm zu zahlreichen Lernthemen im Museum und im Weimarer Stadtraum. Teilnehmende setzen sich in Workshops mit der Geschichte der NS-Zwangsarbeit und ihren Folgen auseinander und nehmen Geschichte als einen Anlass zu eigenen Positionierungen in der Gegenwart wahr. Doch was hat es mit dem Ort eigentlich auf sich? Das Lernobjekt beinhaltet Anleitungen zur Erkundung der Gebäudegeschichte des einstigen Gauforums und heutigen Museums als Vorbereitung des Museumsbesuches. Als Material dienen Ausschnitte des Podcasts „Weimar – NS-Musterstadt. Eine Spurensuche“ (Folge 1: Der Vorzeige-Nazi).
Adressaten:
Allgemeinbildende Schule (alle Schulformen ab Klasse 9),
Berufsbildende Schule,
Erwachsenenbildung,
Lehrerfort-und-weiterbildung
Sachgebiete:
- Geschichte -> Epochen -> Neuere Geschichte -> Faschismus und Nationalsozialismus
- Politische Bildung
- Bildende Kunst
- Ethik
- Sachgebietsübergreifende Themen
Inhalt Im Stadtzentrum von Weimar ist es kaum zu übersehen: Das Gebäude des einstigen NS-Gauforums, in dem sich heute das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus befindet. Im Nationalsozialismus war das Gauforum als Machtzentrum geplant und sollte unter anderem die Räume des Gauleiters Fritz Sauckel beherbergen. Der Podcast „Weimar – NS-Musterstadt“ wirft einen Blick auf die besondere Rolle, die Weimar im Nationalsozialismus gespielt hat und beleuchtet in der ersten Folge das Wirken von Fritz Sauckel. Jugendliche können anhand einzelner Abschnitte der Podcastfolge die Geschichte von Fritz Sauckel und die Entstehung des Gauforums rekonstruieren. Ausgehend von der Beschäftigung mit der Gebäudegeschichte können sie ihre Erwartungen, aber zum Beispiel auch Befürchtungen an den Besuch schildern und werden damit auf den Museumsbesuch und die Beschäftigung mit dem Thema Zwangsarbeit vorbereitet. Teilnehmende von Bildungsprogrammen setzen sich dann im Museum und im Weimarer Stadtraum mit Facetten der NS-Zwangsarbeit und deren Folgen, mit Fragen nach Verantwortung und Vergegenwärtigung der Geschichte auseinander und nehmen Geschichte als einen Anlass zu eigenen Positionierungen in der Gegenwart wahr. Angeboten werden drei- bis achtstündige Workshops bis hin zu mehrtägigen Seminaren.
Teilnehmende schulen Kompetenzen der Quellenkritik, Urteils- und Handlungsfähigkeit. Die Angebote fokussieren nicht nur die Fächer Geschichte und Sozialkunde/politische Bildung/Ethik, sondern auch Fächer wie Kunst und Gestalten.
Im Lernobjekt vorhanden: - Modulbeschreibung inkl. Moderationshinweisen für Lehrkräfte - Aufgabenstellungen zur Kleingruppenarbeit - Verlinkungen zum Podcast und historischen Fotografien des Gauforums
Das Museum Zwangsarbeit ist Teil der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Serienbeschreibung Ein außerschulischer Lernort ist jeder Ort außerhalb der Begrenzung eines Klassenraumes, der auf Grund des ihm innewohnenden Potenzials die Möglichkeit bietet, unterschiedlichste Lernthemen in der originalen Begegnung sowie mit einem hohen Grad an Eigenständigkeit und Kreativität entdeckend und forschend zu bearbeiten und auf diese Weise zu einem tieferen Verständnis von Zusammenhängen beiträgt. Die Serie "Außerschulische Lernorte in Thüringen" stellt solche Orte exemplarisch vor und bietet verschiedene pädagogische Materialien zur Vorbereitung, Durchführung oder Auswertung eines Lernortbesuchs.