Mit diesem Band sollen Lehrer, Erzieher, Sozialpädagogen und Sonderpädagogische Fachkräfte für das Thema "Schulenprävention" sensibilisiert und gleichzeitig mit den hier zur Verfügung gestellten Materialien unterstützt werden, Kinder und Jugendliche zu einem selbstständigen und eigenverantwortlichen Umgang mit Geld zu befähigen. Durch die Vermittlung sozialer Handlungskompetenz und eines reflektierten Umgangs mit Geld sowie der Entwicklung der Fähigkeit zur Risikoabschätzung und mittel- bzw. langfristiger Planung, können Kinder und Jugendliche bereits in der Schule lernen, verantwortungsbewusst mit dem eigenen Geld umzugehen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Handreichung stehen fächerübergreifende, handlungsorientierte Unterrichtsmodule, die im Rahmen des Modellprojektes von acht Lehrerinnen und Lehrern in Zusammenarbeit mit der Schuldnerberatung erarbeitet und an Jenaer Schulen erprobt wurden.
Adressaten:
Lehrerfort-und-weiterbildung (RS, GY, FÖS)
Sachgebiete:
- Sucht und Prävention
- Wirtschaftskunde -> Privater Haushalt -> Umgang mit Geld
Die Arbeit begann als eine Initiative der Schuldnerberatung e.V. Jena, die eine Konzeption für ein Praxisprojekt „Schaffung eines Netzwerkes präventiver Schuldnerberatung für Jugendliche und Erwachsene“ (im Rahmen des Armutspräventions-Programms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) vorlegte. Im September 2001 fand eine Beratung im Thüringer Kultusministerium statt, in der die Durchführung des Jenaer Modellprojektes in Kooperation verschiedener Partner auf kommunaler und Landesebene vereinbart wurde. Um einen wirksamen Beitrag zur Entwicklung, Implementierung und Institutionalisierung von Ideen zur Verbesserung der Lebenskompetenz unserer Kinder und Jugendlichen leisten zu können, war ein komplexes Feld zu analysieren und zu gestalten. Für die Lehrerfortbildung hätte die Auseinandersetzung mit der Thematik auf die Ebene des Faches Wirtschaft und Recht konzentriert werden können, da hier die wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen vermittelt werden. Aber uns war auch die fächerübergreifende, überfachliche und schulentwicklerische Dimension des Projektes wichtig. Im Rahmen des „Runden Tisches“ wurde Schulentwicklung in der Zusammenarbeit vielfältigster Partner der Schule erprobt und erfolgreich vorangebracht. Pädagoginnen und Pädagogen wurden gewonnen, verstärkt in Partnerschaft mit externen Experten und Einrichtungen Lernanlässe zu schaffen und Lernwege zu entwerfen, zu realisieren und zu reflektieren. 2003 fand eine Fachtagung des ThILLM zu ersten Ergebnissen des Modellprojektes statt. Der Projekttitel wurde umformuliert und präzisiert in „Erziehung zum Umgang mit Geld“. Das Projekt kann nun landesweit installiert werden. Dazu stehen inzwischen in allen Schulamtsbezirken Moderatoren und Experten zu diesem Thema zur Verfügung, die auch im Unterstützungssystem des Freistaates Thüringen verankert sind. Im Mittelpunkt der vorliegenden Handreichung stehen fächerübergreifende, handlungsorientierte Unterrichtsmodule, die im Rahmen des Modellprojektes von 8 Lehrerinnen und Lehrern in Zusammenarbeit mit der Schuldnerberatung erarbeitetet und an Jenaer Schulen erprobt wurden. Diese Lehrerinnen und Lehrer stehen für die regionale und schulinterne Fortbildung als Referenten für alle Schularten zur Verfügung. Wir danken den engagierten und zuverlässigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern beim Aufbau dieses Projekts, allen voran, Frau Wesselow-Benkert und Herrn Rindfleisch (TMSFG), Herrn Fackelmann und Herrn Dr. Werth (TKM), Herrn Schenker und Frau Linde (Schulamt Jena), Frau Weller (a.D.) und Frau Hoyer (Schuldnerberatung e.V. Jena), Herrn Professor Schulz-Rackoll (FHS Jena), sowie den an diesem Heft mitarbeitenden Lehrerinnen und Lehrern für die gemeinsame Arbeit zu diesem Themenfeld.
Dr. Bernd Uwe Althaus Direktor ThILLM
Barbara Mergner Arbeitsbereichsleiterin
Eckhard Basler Referent
Serienbeschreibung Die Reihe „Materialien“ wird vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien im Auftrag des Thüringer Kultusministeriums/ Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur herausgegeben, sie stellt jedoch keine verbindliche, amtliche Verlautbarung des Ministeriums dar.