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Das Teichtal beherbergt eines der größten und bedeutendsten Amphibienvorkommen Mitteldeutschlands. Neben großen Populationen von Teich- und Bergmolchen sowie Erdkröten gibt es auch bemerkenswerte Vorkommen streng geschützter Arten wie Kammmolch und Geburtshelferkröte. Durch die enge Verzahnung der verschiedenen, für Amphibien lebenswichtigen Lebensräume wie flache Gewässer, ausgedehnte Laubwälder und Offenlandlebensräume finden die Amphibien hervorragende Lebensbedingungen. Das Naherholungsgebiet Teichtal mit einer bewirtschafteten Gaststätte und Hotel sowie einer ehemaligen, perspektivisch im Umbau befindlichen Bungalowsiedlung ist über eine Zufahrtsstraße von der Gemeinde Hainrode aus gut erreichbar. Ebendiese Straße erfordert aber auch Maßnahmen zum Schutz der Tiere, besonders während der Periode der Amphibienwanderung im Frühjahr.
Für Bildungsprojekte bietet sich im Teichtal eine optimale Verknüpfung von Tier- und Naturbeobachtung, Lebensraumerforschung, Unterstützung des Amphibienschutzes und Bewegung in der Natur.
Für die Bildungs- und Projektarbeit steht ein stationärer Wagen im Stile eines Wohn- oder Zirkuswagens zur Verfügung. Der eigens als „Molchhütte“ gefertigte Wagen mit den Abmessungen 8,00 m x 2,50 m x 2,55 m (L x B x H) ist neben Sitzmöglichkeiten, Vortragstechnik und einem Magnet-Whiteboard mit zahlreichen verschiedenen Arbeitsmitteln ausgestattet, die dem Beobachten und Bestimmen von Amphibien und anderen Tieren im und am Wasser sowie der Bearbeitung thematischer Arbeitsaufträge dienen können. Die Stromversorgung erfolgt über eine Solaranlage.
Die „Molchhütte“ wird durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landschaftspflegeverbandes​ Südharz/Kyffhäuser e.V. und der gleichnamigen Natura 2000-Station betreut. Für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 3 bis 6 stehen Konzepte zur Verfügung, die für die Fächer Heimat- und Sachkunde und Natur-Mensch-Technik altersadaptiert
- Informationen zu Lebensweise und Entwicklungszyklen verschiedener Amphibienarten vermitteln,
- naturnahe Beobachtungen ermöglichen
- den Umgang mit Bestimmungsliteratur und –medien trainieren,
- das Kennenlernen, Beobachten und Erforschen verschiedener Lebensräume und Lebensraumtypen ermöglichen,
- für Notwendigkeit und Maßnahmen des Amphibienschutzes sensibilisieren und aktive Mitarbeit dabei befördern.
Im Rahmen des Unterrichts oder der Projektarbeit am Lernort werden den Schülerinnen und Schülern anhand umfangreicher Anschauungsmaterialien Informationen vermittelt. Mit Hilfe von Faunarien können die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung und in Begleitung selbst die Amphibien naturnah beobachten. Im Rahmen der Amphibienzaunbetreuung werden von März bis Ende Mai zweimal täglich die Tiere gezählt, bestimmt und über die Straße ins Gewässer gebracht. Dabei können die Schülerinnen und Schüler aktiv helfen, die Tiere zu beobachten und den sensiblen Umgang mit ihnen zu erlernen.

Serienbeschreibung
Ein außerschulischer Lernort ist jeder Ort außerhalb der Begrenzung eines Klassenraumes, der auf Grund des ihm innewohnenden Potenzials die Möglichkeit bietet, unterschiedlichste Lernthemen in der originalen Begegnung sowie mit einem hohen Grad an Eigenständigkeit und Kreativität entdeckend und forschend zu bearbeiten und auf diese Weise zu einem tieferen Verständnis von Zusammenhängen beiträgt. Die Serie "Außerschulische Lernorte in Thüringen" stellt solche Orte exemplarisch vor und bietet verschiedene pädagogische Materialien zur Vorbereitung, Durchführung oder Auswertung eines Lernortbesuchs.