Fortbildungsreihe Diversitätsorientierung in der Schule
online-Modul 4: Hass- und Strukturphänomene am Beispiel von aktuellem Antisemitismus
Veranstaltungs-Nr.: 222950104
Inhalt/Beschreibung
Wir leben in einer Post-Migrationsgesellschaft, in der eine Bandbreite an Religionen, Weltanschauungen, Sprachen, Identitäten und soziokulturellen Hintergründen vorhanden ist. Die aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen tragen jedoch dazu bei, dass bereits bestehende Ungleichheiten und Spannungsfelder sich verschärfen. Es kommt in vielen gesellschaftlichen Bereichen immer häufiger zu Diskriminierung und gar Gewalt gegen Minderheiten. Dieser Umstand stellt auch Pädagog*innen vor Herausforderungen, Diskriminierung vorzubeugen bzw. auf diskriminierende Vorkommnisse in ihrer Praxis kompetent zu reagieren. Das Training setzt deshalb auf die Entwicklung und Einübung diskriminierungskritischer Haltungen sowie praxisrelevanter Kompetenzen im Umgang mit Diversität und politisch veränderten Realitäten an der Schule. Die daraus resultierenden Fragen, Anliegen und Bedarfslagen der Teilnehmenden stehen dabei im Mittelpunkt.
Das Training bietet die Möglichkeit, sich mit Diversität und diskriminierungskritischen Strategien intensiv und praxisnah auseinanderzusetzen. Zentrale Schwerpunkte sind dabei die Etablierung eines diversitätsorientierten, diskriminierungssensiblen und bestärkenden Lern- und Lebensumfeldes für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unabhängig von Religion, Herkunft, ökonomischen Ressourcen, psychischer und körperlicher Verfassung, Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung. Dabei spielen Themen wie Integration und Inklusion im Sinne einer Teilhabekultur eine zentrale Rolle.
In den 5 Trainingsmodulen werden individuelle Reflexionsprozesse angeregt, Raum für kollegialen Austausch und Praxisanalyse angeboten, Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung und Praxis zu Diskriminierungskritik und diversitätsorientierter Bildung und Erziehung gegeben. Die Fortbildung befähigt zum kritischen Umgang mit gesellschaftlichen Ungleichwertigkeitsstrukturen, insbesondere zum Erkennen aktueller Formen von Rassismus und Antisemitismus, gibt Orientierung bei aktuellen Diskursen, begleitet bei der Entwicklung von tragfähigen Handlungskonzepten und Antidiskriminierungsstrategien für die pädagogische und erzieherische Praxis.
Das Training basiert auf zwei einschlägigen Ansätzen. Der projekteigene Dialogische Reflexionsansatz (Chernivsky, Perspektivwechsel 2014) sowie der Anti-Bias-Ansatz (Derman-Sparks 1980) stellen hierfür die inhaltliche und methodische Grundlage dar. Die dialogische Ausrichtung der Fortbildungsmodule macht diese zu einem innovativen und wirkungsvollen Analyse- und Handlungskonzept. Überlegungen zu spezifischer Prävention sowie reaktive Interventionsverfahren und Krisenmanagement nach Vorfällen sind ebenfalls Teil des Programms. Gruppendynamische Interaktionsformen im Seminarraum haben einen hohen Stellenwert und beinhalten zum Teil Elemente der Beratung und Supervision entlang der Fragen und Anliegen der Teilnehmenden.
Geplante Termine: 1. Modul: 27.-28.01.2021 2. Modul: 17.-18.03.2021 3. Modul: 28.-29.04.2021 4.Modul und 5.Modul
Die inhaltliche Schwerpunktsetzung der einzelnen Module ist bedarfsorientiert und gruppenbezogen. Der thematische Fokus bleibt erhalten, aber die Seminarleitung hält sich und den Teilnehmenden die Möglichkeit offen, dringenden Praxisfragen und Anliegen zu folgen und sie ins Curriculum zu integrieren.
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Schwerpunkte/Rubrik: | Interkulturelles Lernen |
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