„Dora“ wurde Ende August 1943 als Außenlager des KZ Buchenwald gegründet. Im Zuge der Verlagerung der Raketenrüstung von Peenemünde in den Südharz mussten KZ-Häftlinge eine Stollenanlage im Kohnstein bei Nordhausen zur Raketenfabrik ausbauen. Im Januar 1944 lief im „Mittelwerk“ die Montage der vom NS-Regime propagierten „Vergeltungswaffen“ an. Monatelang waren die KZ-Häftlinge in unterirdischen Kammern untergebracht. Erst im Frühjahr 1944 entstand für sie ein oberirdisches Barackenlager. Weitere Bauprojekte zur Untertageverlagerung der Rüstungsindustrie folgten: Zehntausende KZ-Häftlinge mussten 1944/45 Zwangsarbeit beim Ausbau unterirdischer Flugzeug- und Treibstoffwerke leisten. Im Harz entwickelte sich ein dichtes Netz von KZ-Außenlagern, die im Herbst 1944 mit dem Lager Dora zum selbständigen KZ „Mittelbau“ zusammengefasst wurden. Dieses bestand am Ende aus 40 Lagern, in die insgesamt 60 000 Menschen aus fast allen Teilen des besetzten Europas verschleppt wurden. Am 11. April 1945
Adressaten:
Allgemeinbildende Schule (ab Klassenstufe 9),
Berufsbildende Schule,
Kinder- und Jugendbildung
Sachgebiete:
- Geschichte -> Epochen -> Neuere Geschichte -> Faschismus und Nationalsozialismus -> Verfolgung
Produzent Videos Loretta Walz Videoproduktion Düsseldorf im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, 2014
Broschüren: - siehe Impressumsangaben in der jeweiligen Broschüre
Logo Lernorte: Peter Succolowsky, Leinefelde
Herausgeber Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien, ThILLM
Inhalt Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bietet folgende pädagogische Module an:
Kurzführung (1 ½ Stunden) • Führung über den ehemaligen Appellplatz im Häftlingslager, durch das SS-Lager, zum Bahnhofsbereich und in die Stollenanlage
Pädagogische Betreuung (3 Stunden) • Einführungsgespräch • Führung im ehemaligen Häftlingslager (Appellplatz und Krematorium), durch das SS-Lager, zum Bahnhofsbereich und durch die Stollenanlage
Pädagogische Betreuung (4 Stunden) • Einführungsgespräch, Führung im ehemaligen Häftlingslager (Appellplatz, Krematorium, Arrestzellenbau und Hinrichtungsstätte), durch das SS-Lager, zum Bahnhofsbereich und durch die Stollenanlage • Besuch von Sonderausstellungen • Besuch der ständigen Ausstellung "Konzentrationslager Mittelbau-Dora 1943 - 1945" oder Filmvorführung
Pädagogische Betreuung (5 Stunden) • Einführungsgespräch, Führung im ehemaligen Häftlingslager (Appellplatz, Krematorium, Arrestzellenbau und Hinrichtungsstätte), durch das SS-Lager, zum Bahnhofsbereich und durch die Stollenanlage • Besuch von Sonderausstellungen • Besuch der ständigen Ausstellung "Konzentrationslager Mittelbau-Dora 1943 - 1945" • Filmvorführung
Tagesprojekt (ab 6 Stunden) Die pädagogische Betreuung wird ergänzt um Seminarbausteine, die den aktiven Eigenanteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhöhen, z.B. eine assoziative Annäherung an den Ort mit Bildern, durch das Einbeziehen von Erinnerungsberichten, Dokumenten und Zeichnungen und eine Reflexionsphase als Tagesabschluss.
Mehrtagesprojekt (ab 2 Tage) Neben einer umfassenden Vermittlung des historischen Ortes sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befähigt werden, ausgewählte Themenbereiche sich selbst aktiv anzueignen und ein Produkt ihrer selbständigen Arbeit anzufertigen. Unter Nutzung der Kompetenzen und des Wissens der ganzen Gruppe zielt die mehrtägige Projektarbeit darauf, sich zu verschiedenen Sachverhalten eigene Standpunkte zu erarbeiten und diese auch äußern zu können. Je nach Alter und Kenntnisstand variiert die dafür eingesetzte Methodik und Dauer der einzelnen Programmpunkte. Während der gesamten Zeit werden die Gruppen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der pädagogischen Abteilung betreut.
Thematisch orientiertes Seminar in Buchenwald und Mittelbau-Dora "Zwangsarbeit und Konzentrationslager" Das Seminar richtet sich an Interessenten, die bereits über allgemeine Kenntnisse zum Thema NS-Konzentrationslager verfügen und vertiefend zur Thematik "Zwangsarbeit" arbeiten wollen. Es ist für mindestens drei Tage konzipiert und kann durch die Hinzunahme weiterer inhaltlicher Modulen erweitert werden. Innerhalb des Seminars besuchen die Gruppen sowohl die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora als auch Standorte ehemaliger Außenlager des KZ-Komplexes Mittelbau.
Serienbeschreibung Ein außerschulischer Lernort ist jeder Ort außerhalb der Begrenzung eines Klassenraumes, der auf Grund des ihm innewohnenden Potenzials die Möglichkeit bietet, unterschiedlichste Lernthemen in der originalen Begegnung sowie mit einem hohen Grad an Eigenständigkeit und Kreativität entdeckend und forschend zu bearbeiten und auf diese Weise zu einem tieferen Verständnis von Zusammenhängen beiträgt. Die Serie "Außerschulische Lernorte in Thüringen" stellt solche Orte exemplarisch vor und bietet verschiedene pädagogische Materialien zur Vorbereitung, Durchführung oder Auswertung eines Lernortbesuchs.