Ein Literaturarchiv kann heute nicht mehr nur aus Regalkilometern Bücher bestehen. Auch hier hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Sie erschöpft sich aber keineswegs im Einscannen gedruckter Texte, sondern wirft ganz neue Fragen auf: Wie bildet man die physische Ordnung einer Bibliothek im virtuellen Raum ab? Und wie gehen wir mit Texten um, die in der Flüchtigkeit des Netzes schnell wieder zu verschwinden drohen? Denn Literatur nur auf das zu reduzieren, was zwischen Buchdeckeln erscheint, ist antiquiert und auch noch historisch falsch.
Solche Themen beschäftigen Sandra Richter. Sie leitet seit Anfang 2019 das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA). Die 1973 geborene Germanistin, Literatur- und Politikwissenschaftlerin hütet damit eine Schatzkammer der deutschen Kultur, die zugleich auch Literaturwissenschaftlern zum Quellenstudium dient.
Inhalt Kapitel: 1 Intro -00:41 2 Begrüßung 01:33 3 Der Weg zu Literatur 11:24 4 Digital Humanities 05:15 5 Automatisierung des Textverstehens 08:02 6 Deutsches Literaturarchiv Marbach 11:14 7 Wissenschaftliche Arbeit mit dem Archiv 01:49 8 Digitale Auswertung 01:24 9 Digitalisierung 06:06 10 Umgang mit dem Urheberrecht 04:15 11 Literaturbegriff in digitalen Zeiten 07:38 12 Web Comics und Graphic Novels 05:21 13 Computerspiele 06:25 14 Digitales Schreiben 03:14 15 Internetarchive 02:53 16 Audioarchive 02:27 17 Standardisierung und Vernetzung 03:58 18 Epilog 02:01
Serienbeschreibung Forschergeist ist ein Projekt des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft und erscheint im Schnitt alle drei Wochen neu. Moderator Tim Pritlove spricht mit Wissenschaftlern und anderen Aktiven des Wissenschaftssystems über aktuelle und zukünftige Trends und Praktiken für die Bildung, der Forschung und der Organisation und Kommunikation der Wissenschaft.