1872 wurde in Unterwellenborn die Maximilianshütte gegründet. 1992, also nach 120 Jahren, stellte sie ihre Produktion ein und wurde weitestgehend abgerissen. Auf dem ehemaligen Maxhüttegelände steht heute u.a. eines der modernsten Stahlwerke Europas. Im Schaudenkmal Gasmaschinenzentrale Unterwellenborn kann man sich jedoch noch heute über die Geschichte der Maxhütte, den metallurghischen Prozess und viele andere Dinge rund um den Produktionsprozess umfassend informieren und informieren lassen.
Inhalt Die in den Jahren von 1921 bis 1928 erbaute Gasmaschinenzentrale der ehemaligen Maxhütte Unterwellenborn ist ein Beispiel aus dem reichhaltigen Kanon deutscher Industriegeschichte. Angetrieben von dem bei der Roheisenerzeugung in den Hochöfen anfallendem Gichtgas, produzierten hier 7 Groß-Gasmaschinen den Hochofenwind, Stahlwerkwind für das Thomasstahlwerk und Elektroenergie. Heute nennt man solche Verfahren der mehrfachen Energienutzung Synergie.
Von der wechselvollen, 120jährigen, Geschichte der Maxhütte sind nur wenige Zeugen übrig geblieben. Eines davon ist die Gasmaschinenzentrale. Bis Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch inmitten des riesigen Maxhüttenareals stehend, ist sie heute nach dem Bau der B 281-Ortsumfahrung Unterwellenborns allen interessierten Besuchern zugänglich.
Von den ehemals 7 Großgasmaschinen ist als einzige der Gasdynamo III der Firma "Thyssen & Co." mit einem Schwungradgenerator der Firma "Siemens & Schuckert" erhalten geblieben und bildet heute das Kernstück der Ausstellung in der Gasmaschinenzentrale. Hinzu kommen vielfältige materielle Zeitzeugen aus der Maxhüttengeschichte.
Darüber hinaus wird durch Ausstellungsstücke auch der Produktionsprozess im heutigen Stahlwerk Thüringen dokumentiert. Der Förderverein "Gaszentrale e.V." Unterwellenborn lädt Sie ein zu einer interessanten und spannenden Zeitreise durch ein bedeutendes Kapitel deutscher Industriegeschichte.
Der Außerschulische Lernort „Bezeichnung des Lernortes“ bietet vielfältige Chancen, sich handlungsorientiert mit zahlreichen Lernthemen auseinanderzusetzen. Folgende Schwerpunktsetzungen sind u. a. möglich:
− Führungen im Denkmalbereich mit Besichtigung der Werkstatt, Schmiede und Steuerbühnen − Ausstellungen zur Geschichte der Maxhütte und der Stahlwerk Thüringen GmbH − Videovorführungen zur Geschichte der Maxhütte, zum metallurgischen Prozess und zum Betrieb des Gasdynamo III − Verdeutlichung des metallurgischen Prozesses − Nutzung des Archivs − Unterstützung bei Projektarbeiten, Seminarfacharbeiten u.ä. − Vorführung des Gasdynamos 3 in der warmen Jahreszeit möglich
Serienbeschreibung Ein außerschulischer Lernort ist jeder Ort außerhalb der Begrenzung eines Klassenraumes, der auf Grund des ihm innewohnenden Potenzials die Möglichkeit bietet, unterschiedlichste Lernthemen in der originalen Begegnung sowie mit einem hohen Grad an Eigenständigkeit und Kreativität entdeckend und forschend zu bearbeiten und auf diese Weise zu einem tieferen Verständnis von Zusammenhängen beiträgt. Die Serie "Außerschulische Lernorte in Thüringen" stellt solche Orte exemplarisch vor und bietet verschiedene pädagogische Materialien zur Vorbereitung, Durchführung oder Auswertung eines Lernortbesuchs.
Dokumentation und Kontext
Begleitmaterial Video: Aus der Geschichte der Maxhütte (15:16min)
Themenmaterial: 120 Jahre Maxhütte im Überblick Themenmaterial: Über die Gasmaschinenzentrale Themenmaterial: Exponate im Schaudenkmal (Mit Erläuterungen zur Technik und zum metallurgischen Prozess)
Arbeitsblatt: Die Gasmaschinenzentrale (mit Lösung) Arbeitsblatt: Vom Eisenerz zum Roheisen (mit Lösung) Arbeitsblatt: Vom Roheisen zum Stahl (mit Lösung) Arbeitsblatt: Vom Stahlblock zum Träger (ohne Lösung, da offene Aufgabenstellung)
Visitenkarte: Informationen zum Besuch des Lernortes Gasmaschinenzentrale