Der Sage nach wurde die Wartburg 1067 gegründet. Mit ihrem romanischen Palas (errichtet um 1155-1170), der aus Tor- und Ritterhaus, Vogtei und Wehrgängen bestehenden Vorburg, mit Bergfried, Neuer Kemenate und Dirnitz und mit dem in den 1950er Jahren eingefügten Treppenhaus vereint die heutige Anlage Bauten aus acht Jahrhunderten. Das von der Ringmauer begrenzte Areal, durch die neoromanische Torhalle in Vor- und Hofburg gegliedert, sowie dessen umliegendes Naturschutzgebiet wurden 1999 zum Welterbe der Unesco erklärt. In der Wartburg, so die Begründung, stelle sich das architektonische Ideal einer mittelalterlichen Feudalburg dar, die zudem aufs Engste mit der Geschichte Thüringens und Deutschlands verwoben sei. Zu den Außenanlagen gehören die Burgschanze mit Lärmkanonen, ein Baulehrpfad sowie der Elisabethplan nördlich unterhalb der Burg mit archäologischen Resten des Elisabeth-Hospitals, des einstigen Franziskanerklosters sowie der Grabstelle des Täufers Fritz Erbe.
Adressaten:
Allgemeinbildende Schule,
Kinder- und Jugendbildung
Sachgebiete:
- Religion
- Geschichte -> Epochen -> Mittelalterliche Geschichte
Inhalt Der außerschulische Lernort Wartburg bietet vielfältige Chancen, sich handlungsorientiert mit zahlreichen Lernthemen auseinanderzusetzen. Folgende Schwerpunktsetzungen sind u. a. möglich:
- Die mittelalterliche Burg (Architektur, Bautechniken, Funktionen, Lebensweise der Burgbewohner) - Die heilige Elisabeth von Thüringen (Biographie, Legenden, gesellschaftliche Verhältnisse im 13. Jh., Religiosität) - Der Sängerkrieg auf der Wartburg (Sage und geschichtlicher Hintergrund, Anfänge der deutschen Nationalliteratur, gleichnamige Dichtung des 13. Jhs. und ihr Nachwirken) - Martin Luthers Wartburgaufenthalt (geschichtlicher Hintergrund, Übersetzung des Neuen Testaments, Legenden, Entwicklung zur Erinnerungsstätte) - Wartburgfest der deutschen Burschenschaften 1817 (Befreiungskriege, Leipziger Völkerschlacht, Sieg über Napoleon und Wiener Kongress als politischer Hintergrund, Anfänge der deutschen Nationalbewegung und Ausblick bis 1848/49)
Serienbeschreibung Ein außerschulischer Lernort ist jeder Ort außerhalb der Begrenzung eines Klassenraumes, der auf Grund des ihm innewohnenden Potenzials die Möglichkeit bietet, unterschiedlichste Lernthemen in der originalen Begegnung sowie mit einem hohen Grad an Eigenständigkeit und Kreativität entdeckend und forschend zu bearbeiten und auf diese Weise zu einem tieferen Verständnis von Zusammenhängen beiträgt. Die Serie "Außerschulische Lernorte in Thüringen" stellt solche Orte exemplarisch vor und bietet verschiedene pädagogische Materialien zur Vorbereitung, Durchführung oder Auswertung eines Lernortbesuchs.