Außerschulische Lernorte in Thüringen (Lernort-Rallye)
Kurzinhalt:
Die Stadt Schmalkalden ist nicht nur dank ihres denkmalgeschützten Altstadtkerns ein wertvolles Zeugnis mitteleuropäischen Städtebaus, sie ist auch weit über die Ländergrenzen durch bedeutsame Ereignisse in der deutschen und europäischen Geschichte des 16. Jahrhunderts bekannt. Auf drei thematischen Bildungsrouten kann man mit Hilfe eines GPS- Gerätes und sogenannten Roadbooks verschiedene Stationen aufsuchen, an welchen man Interessantes und Wissenswertes zum jeweiligen Thema erfahren kann. Pro Station muss dann eine Frage beantwortet bzw. eine Aufgabe erledigt und von drei vorgegebenen Lösungen die Richtige ausgesucht werden. Hinweise liefern bestimmte Gegebenheiten vor Ort sowie der Text im Roadbook. Die Bildungsroute „Jüdisches Leben in Schmalkalden“ führt mit Hilfe eines GPS- Gerätes zu 5 verschiedenen Stationen, an denen man Wissenswertes über das jüdische Leben in Schmalkalden erfahren kann.
Adressaten:
Allgemeinbildende Schule (ab Kl. 7),
Kinder- und Jugendbildung
Sachgebiete:
- Geschichte -> Epochen -> Neuere Geschichte -> Faschismus und Nationalsozialismus
- Geschichte -> Landes- und Regionalgeschichte -> Regionalgeschichte, Lokalgeschichte
Produzent Eine Zusammenarbeit der Otto Benecke Stiftung e.V. Bonn und der Stadtverwaltung Schmalkalden. Ein Modellprojekt des Bundesprogammes „Zusammenhalt durch Teilhabe“ des Bundesministeriums des Innern.
Katja Lüdicke im Auftrag der Otto Benecke Stiftung e.V. Foto vom Marktplatz Schmalkalden: Sascha Bühner (www.saschabuehner.com) Logo Lernorte: Peter Succolowsky, Leinefelde
Herausgeber Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien 99438 Bad Berka Heinrich-Heine-Allee 2-4
Inhalt Juden waren in der Geschichte in vielen Ländern oft einer Feindschaft ausgesetzt, die sich unterschiedlich zeigte und auswirkte: von Verleumdung, Diskriminierung, Unterdrückung, Verfolgung bis hin zu Pogromen, Vertreibung und/oder Ermordung. Diese sogenannte Judenfeindlichkeit wird meist mit angeblich unveränderlichen Eigenschaften von Juden begründet. So gibt es religiöse, sozialökonomische, ethnisch-nationalistische und rassistische Motive.
In Schmalkalden bestand eine jüdische Gemeinde bereits im Mittelalter. Im Zusammenhang mit den Verfolgungen 1298 und während der Pestzeit 1349 wurden auch hier Juden ermordet. Im Jahre 1939 gehörten der jüdischen Gemeinde Schmalkalden noch ca. 33 jüdische Personen an. Die letzten in der Stadt lebenden Juden wurden 1942 bis 1944 in Vernichtungslager deportiert.
Stationen: - Alter jüdischer Friedhof, jüd. Religionsschule mit Mikwe (momentan nicht zu besichtigen) - Steine des Gedenkens an die jüd. Opfer des Nationalsozialismus - Judengasse, bevorzugtes jüd. Wohngebiet, ehemals mit Synagoge - Haus des letzten Synagigenältesten - Neuer jüdischer Friedhof
Serienbeschreibung Ein außerschulischer Lernort ist jeder Ort außerhalb der Begrenzung eines Klassenraumes, der auf Grund des ihm innewohnenden Potenzials die Möglichkeit bietet, unterschiedlichste Lernthemen in der originalen Begegnung sowie mit einem hohen Grad an Eigenständigkeit und Kreativität entdeckend und forschend zu bearbeiten und auf diese Weise zu einem tieferen Verständnis von Zusammenhängen beiträgt. Die Serie "Außerschulische Lernorte in Thüringen" stellt solche Orte exemplarisch vor und bietet verschiedene pädagogische Materialien zur Vorbereitung, Durchführung oder Auswertung eines Lernortbesuchs.