Matthias Domaschk (12. Juni 1957 - 12. April 1981) gehörte ab 1975 zum Umfeld der Jungen Gemeinde Jena Stadt-Mitte. Im November 1976 beteiligte er sich aktiv an den Protesten gegen die Biermann-Ausbürgerung und unterzeichnete die Protestresolution namhafter DDR-Künstler. Daraufhin kam es zu ersten Verhören durch Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Das Material zum außerschulischen Lernort führt an verschiedene Stationen in Jena, die an Matthias Domaschk erinnern und mit ihm in Verbindung stehen.
Adressaten:
Allgemeinbildende Schule (ab Klasse 9),
Berufsbildende Schule,
Kinder- und Jugendbildung,
Erwachsenenbildung,
Lehrerfort-und-weiterbildung
Sachgebiete:
- Geschichte -> Epochen -> Geschichte von 1945 bis 1990 -> Deutschland -> Deutsche Demokratische Republik 1949 - 1990
- Stadtrundgang zu Matthias Domaschk durch Jena - Faltblatt Bildungsangebote: Wissensspeicher & Offener Lernort - Visitenkarte: Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“
Über Matthias Domaschk: (Quelle: Website ThürAZ; siehe externer Link)
Matthias Domaschk (12. Juni 1957 - 12. April 1981) gehörte ab 1975 zum Umfeld der Jungen Gemeinde Jena Stadt-Mitte.
Im November 1976 beteiligte er sich aktiv an den Protesten gegen die Biermann-Ausbürgerung und unterzeichnete die Protestresolution namhafter DDR-Künstler. Daraufhin kam es zu ersten Verhören durch Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Im Frühjahr 1977 folgte die Organisation von Hilfsaktionen für inhaftierte Mitglieder oppositioneller Gruppen in Jena sowie die Kontaktaufnahme zur Charta 77 in Prag in Folge der Jenenser Ereignisse.
Er wurde von dem seit 1974 besuchten Abiturkurs exmatrikuliert (Berufsausbildung mit Abitur), so daß er lediglich die Ausbildung zum Feinmechaniker im VEB Carl Zeiss Jena abschließen konnte. Es folgte die Einberufung zur NVA und ab 1979 Arbeit als Schlosser und Heizungsinstallateur.
Nach seiner Armeezeit engagierte er sich in der Initiativgruppe für einen Sozialen Friedensdienst in der DDR.
Am 10. April 1981 wurde Matthias Domaschk auf dem Weg nach Berlin in Jüterbog aus dem Zug heraus festgenommen und am nächsten Morgen der Kreisdienststelle Gera des MfS überstellt. Zwei Tage später, am 12.04.1981, kam er unter bis heute nicht geklärten Umständen in der Untersuchungshaftanstalt des MfS in Gera ums Leben. Das MfS teilte mit, er habe sich mit dem eigenen Hemd erhängt.
Die nachfolgenden Maßnahmen des MfS, u.a. keine Beerdigung in Jena und keine Todesannonce zuzulassen(!), führten zum latenten Schwelbrand in der Jugendszene und konnten schwer durchgehalten werden. Der Tod wirkte als Aufforderung zu oppositionellen Aktivitäten.
Serienbeschreibung Ein außerschulischer Lernort ist jeder Ort außerhalb der Begrenzung eines Klassenraumes, der auf Grund des ihm innewohnenden Potenzials die Möglichkeit bietet, unterschiedlichste Lernthemen in der originalen Begegnung sowie mit einem hohen Grad an Eigenständigkeit und Kreativität entdeckend und forschend zu bearbeiten und auf diese Weise zu einem tieferen Verständnis von Zusammenhängen beiträgt. Die Serie "Außerschulische Lernorte in Thüringen" stellt solche Orte exemplarisch vor und bietet verschiedene pädagogische Materialien zur Vorbereitung, Durchführung oder Auswertung eines Lernortbesuchs.
Anmerkungen
Handhabung Wichtiger Hinweis: Trotz intensiver Nachforschungen ist es uns nicht gelungen, sämtliche Rechteinhaber ausfindig zu machen. Zur Klärung eventueller Ansprüche bitten wir, sich mit dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" in Verbindung zu setzen: Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk", Camsdorfer Ufer 17, 07749 Jena, Tel.: 03641-539 304, Ansprechpartnerin: Katharina Kempken, E-Mail: bildung@thueraz.de.