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Martin Luther: Hier stehe ich, 2010!

Martin Luther: Hier stehe ich, 2010!

Martin Luther: Hier stehe ich, 2010! - Luther-Botschafter in Wittenberg
   
"Man darf nicht vergessen, dass Luther in Bezug auf seine Schriften von einer ausgereiften Buchdruck-Kunst profitierte, von der Möglichkeit der Multiplizierung. Heute würde man ihn als Bestseller-Autor feiern, vor allem was die Auflagen seiner 1522 erschienenen deutschen Fassung des Neuen Testaments betrifft." - so der Konzeptkünstler Ottmar Hörl.

Im Sommer 2010 wurde das Luther-Denkmal von Johann Gottfried Schadow auf dem Marktplatz von Wittenberg für eine Restaurierung abgebaut. Zeitweise ersetzt wurde es durch eine Installation mit 800 Luther-Botschaftern in der Zeit vom 14. August bis 12. September 2010 durch Prof. Ottmar Hörl. Die Installation "Martin Luther: Hier stehe ich, 2010!" ist seither allgemein bekannt unter dem Begriff Luther-Botschafter.

"Ich multipliziere Luthers Präsenz, so dass sich seine Ideen in Gestalt des Symbolträgers in die ganze Welt verteilen können. Das mobile Luther-Denkmal wird zum Luther-Botschafter", erklärt Ottmar Hörl. Die ausschließlich privat finanzierte Installation wird von der Stadt Wittenberg und der EKD Wittenberg ermöglicht.

Der Reformator Martin Luther (1483-1530) steht als Initiator und als Symbol für die Befreiung der Christen, für die Zweiteilung von Staat und Kirche sowie für eine friedliche Vernunfts-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Am 31. Oktober 1517 soll Luther seine 95 Ablass-Thesen an die Schlosskirche von Wittenberg angeschlagen haben. Die protestantischen Christen feiern diesen Tag als den Gründungstag ihrer Konfession. Der Professor für Theologie Martin Luther wird einerseits der Ketzerei bezichtigt, andererseits feiert man ihn als einen der bedeutendsten Theologen Deutschlands. Auf dem Reichstag zu Worms1521 soll Luther seine Schriften widerrufen, was er mit den Worten verweigert: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders."

Im Jahr 2010 bringt Ottmar Hörl mit seiner Installation auf dem Marktplatz von Wittenberg den Reformator Martin Luther wieder auf den Boden zurück, auf dem er selbst gerne stand: "Er wird greifbar, im tatsächlichen Sinne "erfassbar". Die Multiplizierung schafft eine Präsenz, die ihm und der Auslegung seiner Lehre gerecht wird. Sie steht als Anregung und soll zu einer ganz persönlichen und undogmatischen Auseinandersetzung führen. Denn jeder kann sich seinen Luther mitnehmen..."

Weitere Informationen (pdf)

Foto: Werner Scheuermann Quelle: http://www.ottmar-hoerl.de

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360° Panorama Marktplatz Wittenberg

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Lutherzwerge in Wittenberg

Künstler

Künstler

Prof. Ottmar Hörl

  • geboren 1950 in Nauheim (Baden-Württemberg)
     
  • Studium von 1975 bis 1981 an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt/Main und an der Hochschule für Bildende Künste in Düsseldorf
     
  • seit 1978 zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen sowie Projekte im öffentlichen Raum
     
  • seit 2005 Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg

Weitere biografische Angaben zu Ottmar Hörl