Das vorliegende Material stellt das Ergebnis eines gemeinsamen Erarbeitungsprozesses mit den Fachberatern Sport an Grund- und Förderschulen, an Regel- und Gesamtschulen sowie Fachberatern Sport an Gymnasien und Schulsportkoordinatoren in Thüringen dar. Es dient als Anregung und Orientierung für die Fachkonferenz Sport jeder Schule zur Erhöhung ihrer Planungs- und Profilierungskompetenz (interne Evaluation) sowie für Fachberater Sport / Schulsportkoordinatoren und fachfremde Personen zur externen Evaluation des Arbeitsfeldes "Schulsport" im Gesamtsystem Schule.
Inhalt Mit der Veröffentlichung international vergleichender Schulleistungsstudien (PISA, TIMMS) bestimmt die Forderung nach Bildungsstandards, nach Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung immer mehr die bildungspolitische Diskussion. Nachlassende motorische Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen sowie zunehmende Übergewichtigkeit überzeugend und wissenschaftlich fundiert belegt, fordern verstärkt zu Überlegungen einer Neuorientierung für den Schulsport auf. Dazu gehört vordergründig die Auseinandersetzung über Ziele und Aufgaben des Schulsports, über Merkmale guten Sportunterrichts sowie Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Schulsport. Davon ausgehend, dass die zentralen Bildungsziele des Faches Sport sich nicht in Bildungsstandards zwängen lassen, kann der Sport durchaus zu einer sinnhaften Diskussion über eine leistungsfähigere Schule beitragen. Dazu gehört auch, dass im Sportunterricht systematisch, sach- und schülergerecht gelernt, geübt und trainiert wird. Dies impliziert, wie in jedem anderen Fach, verbindliche Abschlussniveaus für Können und Wissen zu formulieren und zu prüfen. Die Kommission "Sport" der Kultusministerkonferenz unterscheidet drei Dimensionen der Qualität: Struktur-, Prozess-, Ergebnisqualität. Dieses Excellence-Modell der "European Foundation for Quality Management" stellt ebenso die Grundlage für die Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Thüringer Schule dar. Der schulische Qualitätsrahmen des Thüringer Kultusministeriums gilt als wichtige Orientierungshilfe für die Beschreibung von Schulqualität und damit auch für die Betrachtung des Schulsports in Thüringen. Die Kontextqualitäten (z.B. Lehrplan, Fachkräfte, Lehr- und Lernmittel) beschreiben schulische Rahmenbedingungen und legen den Grundstein für Prozess und Ergebnis. Die Qualität des Sportunterrichts kann nicht allein aus dem sportmotorischen Leistungsvermögen der Schüler abgeleitet werden (Wirkungsqualitäten). Vielmehr gilt die besondere Aufmerksamkeit der Qualität des Unterrichtsprozesses (Prozessqualitäten). Qualität im Sportunterricht liegt dann vor, wenn möglichst viele Schüler1 an Bewegung interessiert sind, sie ihren Erfahrungshorizont vergrößern, ihre Fähigkeiten vervollkommnen und ihre Fertigkeiten schulen sowie sich aktiv am Lernprozess beteiligen können. Um Qualität von Schulsport messen zu können, werden klar definierte Kriterien benötigt. Im Folgenden werden ausgewählte Aspekte für die Dimension "Prozessqualität im Thüringer Schulsport" beschrieben sowie mögliche Kriterien für interne und externe Evaluierungsmaßnahmen vorgestellt. Als Instrumentarium soll dies insbesondere vor Ort den Sportlehrern, der Fachkonferenz, der Schulleitung für Konzeptentwicklungen/ Selbstevaluation an der Einzelschule zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist es anwendbar durch Fachberater, Schulsportkoordinatoren, Expertenteams, Qualitätsagenturen zur Beratung und externen Einschätzung. Das Fach Sport nutzt damit die Chance, Verfahren der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in der Schule zu verankern.
Elke Creutzburg Fachleiterin Sport Studienseminar Eisenach
Fred Messer Fachreferent Sport ThILLM
Michael Rutz Persönlicher Referent des Ministers / TKM
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