Die Reihe „Materialien“ wird vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien im Auftrag des Thüringer Kultusministeriums/ Thüringer Ministeriums für Bildung , Wissenschaft und Kultur herausgegeben, sie stellt jedoch keine verbindliche, amtliche Verlautbarung des Ministeriums dar.
Mit der Reihe „Materialien“ will das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien vielfältige und unterschiedliche Arbeitsergebnisse für die Thüringer Schulen verfügbar machen. Dabei spiegelt diese Reihe Thüringer Initiativen aus der Sicht der Schulpraxis und der Fortbildung genauso wie wissenschaftliche Erfahrungen. Die Thüringer Lehrpläne für die Fächer der Grundschule, der Regelschule und des Gymnasiums folgen einer gemeinsamen Konzeption. Das Lehrplankonzept stellt den Unterricht im einzelnen Fach stark in den Kontext eines gemeinsamen Grundanliegens – der Entwicklung von Lernkompetenz. Lernkompetent zu sein bedeutet demnach, individuelles und gemeinsames Lernen selbstständig vorzubereiten (interaktiv) zu gestalten, zu reflektieren, zu regulieren, zu bewerten und das Gelernte konsequent anzuwenden mit dem Ziel, Einsichten zu gewinnen und Lösungen für ein Problem zu finden (vgl. Lehrplanleitlinien 1997)1. Das über die Gesamtheit aller (Fach-)Lehrpläne transportierte Verständnis von Lernkompetenz ermöglicht es, Zielstellungen zu formulieren und umzusetzen, die einerseits das Lernen im Fach betreffen, andererseits gleichzeitig überfachlicher Art sind. Dabei handelt es sich um Zielstellungen, die das betreffen, was Lernkompetenz ausmacht: selbstständig und effizient lernen, mit anderen lernen, das Lernen planen, reflektieren etc. Rückmeldungen, v. a. aus einer im Jahr 2001 in Thüringen durchgeführten repräsentativen Schülerbefragung,2 sowie konkrete Anforderung von Fortbildung belegen, dass die Entwicklung von Selbst- und Sozialkompetenz ein „Problemfeld“ der Lehrplanumsetzung darstellt. Lernen durch Zusammenarbeit ist momentan noch keine selbstverständliche Erscheinung im Schulalltag. Damit werden nicht nur Potenzen der Entwicklung von Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit, sondern auch von Transferfähigkeit des Gelernten nicht ausreichend genutzt. Hier besteht folglich Handlungsbedarf, der angesichts der Ergebnisse der PISA- und der ILGU-Studie eine aktuelle und zusätzliche Bestätigung erfährt und zudem auch von der Wirtschaft formulierten Anforderungen entspricht. Der vorliegende Materialband will diesbezüglich Anregungen geben. Dabei wenden sich die Autoren schwerpunktmäßig der Organisation kooperativer Lernprozesse und der Leistungsbewertung beim Lernen in Gruppen zu. Es werden fachbezogene und fächerübergreifende Beispiele vorgestellt, die von Thüringer Lehrern erarbeitet wurden.
Bernd Schreier Direktor des Thillm
Dr. Sigrid Biskupek Leiterin der AG Leistungsbewertung
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