Die erste Episode in 2020 führt mich in meine Geburtsstadt Weida. Dort habe ich den Künstler Horst Sakulowski getroffen, der dort seit 1967 lebt und arbeitet. Im Gespräch folgen wir seinem Leben entlang der Bilder und Werke, die er geschaffen hat und mit denen er einen genauen Blick auf die menschliche Existenz wirft. Im Spannungsfeld zwischen freier Kunst und Kunstbetrieb der DDR schafft Sakulowski Bilder wie “Portrait nach Dienst” oder “Das Telegramm”, die das Leben im Land und die Konflikte seiner Bürger:innen thematisieren. Neben seiner Kunst sprechen wir auch über die praktischen und sozialen Aspekte des Künstlerberufs in der DDR – von der Ateliersuche über die Gemeinschaft mit anderen Künstler:innen bis hin zu seinen humorvollen “Ausstellungen aus der Schublade”. Ein langes, vielschichtiges Gespräch erwartet Euch mit viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Wir freuen uns auf Eure Kommentare.
Anzahl-Laufzeit-Farben:
212 min
Adressaten:
Allgemeinbildende Schule
Sachgebiete:
- Geschichte -> Epochen -> Geschichte von 1945 bis 1990 -> Deutschland -> Deutsche Demokratische Republik 1949 - 1990
- Bildende Kunst -> Kunstgeschichte -> 20./21. Jahrhundert -> Kunst der Gegenwart
- Bildende Kunst -> Kunstgeschichte -> Biographien
Inhalt Kapitel: 1 Intro 01:21 2 Nächster Halt: Weida 04:31 3--- Gast 1: Horst Sakulowski 00:33 4 Wahlheimat Weida 05:47 5 Im Krieg geboren 01:18 6 Berufswunsch Architekt 00:56 7 Sängerknabe in Thüringen 01:36 8 Mit Disziplin zur Kunst 02:01 9 Freier Künstler 01:26 10 Zum Studium nach Leipzig 02:59 11 Exkurs in die sozialistischen Produktion 04:09 12 Neubeginn in Weida 02:02 13 Durchhalten und Künstler werden 03:19 14 Restriktionen und Kreativität 02:16 15 Gedanken zum Kunstbetrieb heute 02:12 16 Kunst in Ost und West zwischen Revolution und Evolution 06:08 17 Der Künstler im System 03:05 18 Aufgaben als Sektionsleiter im Verband bildender Künstler 03:54 19 Prozess der Auftragsvergabe 03:21 20 Kritische Kunst 05:51 21 Der Erfolg von "Portrait nach Dienst" 09:39 22 Humor in der Kunst 09:08 23 Gedanken zu einem sozialistisches Auftragswesen 07:36 24 Der einsame Künstler – ein soziales Wesen 05:42 25 Reaktionen auf die eigene Arbeit 07:21 26 --- Das Objekt zur Folge --- 11:44 27 Das Atelier in Lederhose 09:29 28 Die verschiedenen Ateliers 01:53 29 Das Atelier im Steinbruch 03:04 30 Passion und der Kampf gegen den Krebs 08:40 31 Der Surrealismus in der DDR 02:17 32 Die Zeit bei der Armee 19:12 33 Erlebnisse mit der Staatsicherheit 09:58 34 Reisekader 02:18 35 Ringen mit einem neuen System 03:29 36 Das Ende der DDR 02:24 37 Der Staat zu Besuch beim Künstler 03:22 38 Neue Popularität für "Die Verantwortung" 04:01 39 Der Auftrag der Kunst 03:11 40 Kunst als Evolution oder Revolution? 02:41 41 Vorbereitung auf den Tag 02:26 42 Wohin steuert die Kunst? 01:59 43 Zufriedenheit mit dem Künstlerleben 06:36 44 Begegnung mit dem Werk von Salvador Dalí 04:23 45 Noch viel zu tun 10:18
Serienbeschreibung "Staatsbürgerkunde" handelt vom Leben in der DDR. Ohne Ostalgie will ich alle drei Wochen mit meinen Gesprächspartnern zurückschauen auf die Lebensumstände im "anderen" Deutschland zwischen 1949 und 1990. Wider dem Vergessen und auch wider der Verklärung der Deutschen Demokratischen Republik als "Spaßdiktatur" möchte ich diesen Podcast produzieren. Obwohl autobiographisch gefärbt will ich doch typische Elemente des Lebens in der DDR diskutieren und einen Einblick geben in die Zeit, als Deutschland geteilt war. Hilft nicht auch oft der Blick zurück, die Gegenwart neu zu bewerten? (Quelle: Selbstdarstellung)