Eva Schiffmann führte im Alter von 13 - 18 Jahren Tagebuch. Sie beschrieb sich als Tochter einer jüdischen Familie, Freundin und Schülerin, die das Abitur anstrebte und studieren wollte. Für ein Mädchen war dieser Zugang zur Bildung damals alles andere als selbstverständlich. Eva ging ins Kino und ins Theater. Sie las viel, dachte über Liebe und politische Fragen nach. Als Mitglied im Jungjüdischen Wanderbund verstand sie sich auch als Zionistin. Die damit verbundene Erwartung, nach Palästina auszuwandern, vertrug sich jedoch nicht mit ihren Lebensplänen. Eva fragte sich, ob sie als Landarbeiterin beim Aufbau eines jüdischen Staates in Palästina mithelfen oder lieber in Dtl. bleiben sollte. Aus einem histor. Rückblick wird am Bsp. des Jugendtagebuchs erkennbar: Mit den demokratischen Reformen der Weimarer Republik stieg die Zahl der Möglichkeiten, die eine junge jüdische Frau im Leben hatte. Eine Auswahl zu haben, erhöhte allerdings auch den Druck, sich für etwas entscheiden zu müssen.
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Urheber, Produktion, Rechte
Produzent Tagebuch: Eva Ebenstein geb. Schiffmann Tagebuchaufzeichnungen vom 01.07.1925 bis 31.07.1930
Bildungsportal: Professur für Geschichtsdidaktik / Universität Jena in Kooperation mit der ThULB, Technische Umsetzung: Just Orange – Agentur für Informationsästhetik
Foto Vorschaubild: Foto: Jürgen Scheere; Universität Jena
Herausgeber Bildungsportal: Prof. Dr. Anke John / Historisches Institut der Universität Jena verfügbar gemacht über http://evaschiffmann.de
Digitalisat: Stadtarchiv Gotha verfügbar gemacht über https://dana.thulb.uni-jena.de
Lizenzen
Digitalisat: CC BY-NC-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/legalcode.en)
Inhalt Im Tagebuch Eva Schiffmanns drückt sich darüber hinaus die Zuversicht eines selbstverständlichen jüdischen Lebens aus, wie es in den 1920er Jahren der Weimarer Republik noch möglich gewesen ist. Am 13. September 1929 notierte die 17-Jährige: „Ich möchte auch das Gefühl nicht haben, dass mir irgendein Weg verschlossen ist; ich möchte die Möglichkeit zu allem.“ Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus und der Zerstörung der Weimarer Demokratie wurden auch die Wünsche Eva Schiffmanns auf ein selbstbestimmtes Leben in Deutschland zerstört. Eva Schiffmann emigrierte 1934 nach Palästina.
Im Lernobjekt vorhanden:
- Beschreibung des Bildungsportals - Digitalisat des Tagesbuches als PDF-Datei Das Digitalisat steht unter der Lizenz CC BY-NC-SA 4.0. Es eigent sich beispielsweise zur individuellen Beschäftigung mit dem Gesamtwerk oder für Arbeitsaufträge zu einzelnen Tagebuchseiten. - Link zum Bildungsportal „Das Tagebuch der Eva Schiffmann, 1925-1930"