Navigation

Journal Content

Journal Content

Journal Content

Journal Content

Lernorte spezial

Lernorte spezial

Außerschulische Lernorte lassen sich in vielfältiger Art für das Lernen nutzen. Doch nicht jeder Lernort ist für jedes Thema gleichermaßen geeignet. Abhängig vom Lern- oder Forschungsgegenstand steht für den Lehrenden zunächst die Auswahl eines geeigneten Lernortes im Vordergrund. Anbieter finden, Angebote sichten, mit den eigenen pädagogischen Überlegungen abgleichen, Materialien auswählen, Absprachen durchführen, all das muss für den Besuch im Vorfeld geklärt werden. Welche Voraussetzungen sollten die Schülerinnen und Schüler mitbringen, welche Bedingungen müssen vor Ort beachtet werden, was können die Anbieter und ihre eventuell vorhandenen pädagogischen Mitarbeiter vor Ort leisten?

In der Reihe "Lernorte spezial" werden Besonderheiten ausgewählter Lernortfamilien und beachtenswerte Initiativen vorgestellt. Dadurch soll der Besuch solcher außerschulischen Lernorte weiter qualifiziert und die nötige Vorbereitungsarbeit durch den Lehrer unterstützt werden.

Beiträge aus der Reihe "Lernorte spezial"

 Lernort Archiv

 Lernort Klassik Stiftung Weimar

 Lernort Kino

 Lernort Schullandheim

 Lernort Museum

 Wissenschaftlich-technischer Lernort

 IHK-Schülercollege

 Lernort Jugendwaldheim

Lernort Denkmal

Lernort Denkmal

Einleitung

Denkmale prägen unser Lebensumfeld und verleihen unserer Umgebung einen unverwech-selbaren Charakter. Nicht selten sind sie Identifikationsobjekte eines Dorfes, einer Stadt oder einer Kulturlandschaft – meist aber nehmen wir sie so selbstverständlich hin, dass sie erst dann in unser Blickfeld geraten, wenn sie Schauplatz besonderer Ereignisse sind oder aber sichtbare Veränderungen erfahren. Ebenso wird uns der Wert und die Bedeutung von Kul-turdenkmalen oftmals erst dann bewusst, wenn sie verloren zu gehen drohen.

Als Zeugnisse einer sich wandelnde Geschichte und den sich daraus ergebenden Verände-rungen – die aus einer ehemaligen Dorfschule ein Wohnhaus, aus einer Bürgervilla des 19. Jahrhunderts den Sitz einer städtischen Verwaltung oder aus einer ehemaligen Fabrik ein Kulturzentrum werden lässt – sind Denkmale wahre Schatztruhen. Verwendete Materialien, Architektur- und Formensprache bis hin zu Innenausstattungen geben Hinweise auf Entste-hungs- und Nutzungsgeschichte. Denkmale leisten daher einen wichtigen Beitrag, um die eigene Geschichte und die Geschichte der Region kennen und verstehen zu lernen. Grund genug, sich einmal auf Spurensuche zu begeben.

Was ist ein Denkmal?

„Kulturdenkmale sind“, laut Thüringer Denkmalschutzgesetz, „Sachen, Sachgesamtheiten oder Sachteile, an deren Erhaltung aus geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen, technischen, volkskundlichen oder städtebaulichen Gründen sowie aus Gründen der histori-schen Dorfbildpflege ein öffentliches Interesse besteht“. „Schönheit“ oder „Beliebtheit“ sind demnach keine Kriterien, wenn von Denkmalen gesprochen wird, sondern ihr dokumentari-scher Wert.
Generell sind mehrere Gruppen von Denkmalen zu unterscheiden. Die größte Gruppe bilden die Baudenkmale. Dazu zählen Burgen, Schlösser, Kirchen, Wohnhäuser, Bauernhöfe … auch technische Denkmale wir Brücken, Wassertürme oder Mühlen zählen dazu. Eine weitere Gruppe bilden historische Gärten und Parkanlagen bis hin zu Kulturlandschafen. Von beweglichen Denkmalen spricht man, wenn Dampfloks oder Schiffen die Rede ist. Unter Denkmalbereichen versteht man Dorfanlagen, Stadtviertel oder Straßenzüge, die aufgrund ihrer Form exemplarisch und bedeutend sind. Schließlich ist die Gruppe der Bodendenkmale zu nennen.

Denkmalschutz und Denkmalpflege

Der Erhalt der Denkmale ist ein gesellschaftlicher Auftrag, der von Denkmalbehörden und ihren Mitarbeitern wahrgenommen wird. Mit dem Schutz der Denkmale ist das Ziel verbun-den, sie als beispielhafte Zeugnisse ihrer Epoche nicht nur für die heutige Gesellschaft, son-dern auch für kommende Generationen zu erhalten und als gebaute Geschichte anschaulich zu machen. Denkmalschutz ist Ländersache, daher hat jedes Bundesland ein eigenes Denkmalschutzgesetz. (<hier Hinweis auf DSchG Thüringen>) Wenngleich der Erhalt der Denkmale in ihrer Originalsubstanz grundsätzlich unstrittig ist, so zeigt ein Blick in die Geschichte der Denkmalpflege, dass der Umgang mit den baulichen Zeugnissen der Vergan-genheit im Laufe der Zeit einem Wandel unterlag und immer wieder neu diskutiert wird, so wie der Denkmalbegriff selbst.  _ Blick in die Geschichte der Denkmalpflege (Link zu weiter-führenden Informationen): Denkmalschutz als staatliche Aufgabe entwickelte sich im 19. Jahrhundert. In Preußen forderte der Architekt Karl Friedrich Schinkel, den Erhalt historischer Bauwerke als Aufgabe der staatlichen Verwaltung zu begreifen. In seiner Abhandlung "Erhaltung aller Denkmäler und Alterthümer unseres Landes" von 1815 sagte er: "wenn jetzt nicht ganz allgemeine und durchgreifende Maßregeln angewendet werden, so werden wir in kurzer Zeit unheimlich nackt und kahl wie eine neue Colonie in einem früher nicht bewohnten Lande dastehen." Aber erst 1843 wurde Ferdinand von Quast, ein Schüler Schinkels, vom König zum ersten offiziell bestellten Denkmalschützer ernannt. Seine Berufung zum preußi-schen Provinzialkonservator markiert den Beginn der staatlichen Denkmalpflege in Deutsch-land.
Was den damaligen Umgang mit dem baulichen Erbe angeht, so hatten spätromantische Vorstellungen vom Denkmal zur Folge, dass man bei Restaurierungen verfallener Schlösser, Burgen und Kirchen das Ziel verfolgte, einen ursprünglich gedachten vollkommenen Zustand dieser Bauwerke wiederherzustellen – „vollkommen“ im Geiste des 19. Jahrhunderts und nach dem Bild, das man damals vom Mittelalter hatte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts dann stritten die Vertreter der noch jungen Disziplin mit großer Breitenwirkung um ihre Grundsätze. (Link zu: www.denkmaldebatten.de/Protagonisten) Auf den seit 1900 stattfindenden Tagen für Denkmalpflege oder auch in Aufsätzen der „Zeitschrift für Denkmalpflege“ wurden schließlich Prinzipien erarbeitet, die in der Denkmalpflege bis heute gültig sind. Die Diskussionen um ihre Anwendung und die Fragen danach, was erhaltenswert ist und warum, werden indes immer wieder neu geführt.
Besonders in Umbruchzeiten wird die Bedeutung von Denkmalen einer gesellschaftlichen Überprüfung unterzogen. Das war so nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges, den Erfahrungen mit der entmischten modernen Stadt und ebenso nach der politischen Wende von 1989. Heute sind es vor allem der demografische und der strukturelle Wandel, die unseren Blick auf Denkmale neu fokussieren: In Ballungsräumen und Zentren werden Denkmale und Altstadtensembles immer stärker touristisch wahrgenommen, womit spezifische Nut-zungsanforderungen verbunden sind, in dünn besiedelten oder von "alter" Industrie geprägten Regionen hingegen bedarf es tragfähiger Um-Nutzungskonzepte.

Lernort Denkmal

Denkmale sind authentische Geschichtsorte und besitzen als solche ein hohes Bildungspo-tenzial. Ob profanes Einzelbauwerk oder sakrales Ensemble, Industrieanlage oder Parkland-schaft – als bauliche Zeugnisse des Lebens, des Arbeitens und Handelns erzählen die histo-rischen Bauten und Stätten von Menschen, die hier gelebt, gelernt, gearbeitet oder auch gelit-ten haben. Sie geben Auskunft über die Gedanken- und Ideenwelt ihrer Zeit sowie über sozio-kulturelle und politische Zusammenhänge.  _ Das Denkmal als historisches Zeugnis (?!) - (Link zu weiterführenden Informationen) ……………..

Darüber hinaus lassen sich an ihnen die Verwendung von und der Umgang mit Materialien nachvollziehen und die damit in Verbindung stehenden technischen Möglichkeiten bzw. handwerklichen Techniken und Berufsbilder. _  Der Erhalt von Denkmalen (?!) – Restaurieren und Konservieren / Berufsbilder heute (?!) - (Link zu weiterführenden Informationen): ………………………….. Der Besuch einer Restaurierungswerkstatt gewährt einen Einblick in ein anspruchsvolles Berufsfeld im Bereich der Denkmalpflege.

Nicht weniger aufschlussreich ist die Nutzungsgeschichte, die in enger Verbindung zur jewei-ligen Funktion des Bauwerks steht. Änderungen der Funktion bringen oft auch bauliche Ver-änderungen mit sich, die sich in An- und Umbauten zu erkennen geben.  _ Das Bauwerk als Quelle – Bauforschung - (Link zu weiterführenden Informationen): ………………Bauaufnahme, bei der das Gebäude in seiner Gesamtheit erfasst wird. …
Umnutzungen als Möglichkeit des Erhalts ……….

Als Lernorte bieten Denkmale die Möglichkeit, das in der Schule erlangte theoretische Wissen zu vertiefen und praktisch anzuwenden. Begriffe, mit denen wir uns etwa über Bauformen oder Schmuckelemente verständigen, werden in der Begegnung mit einem Denkmal im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar, architektonische Konzepte werden anschaulich. Mathematische Formeln nehmen Gestalt an, verwendete Materialen und ihre spezifischen Ei-genschaften – ebenso wie deren Anfälligkeit etwa gegenüber von Umwelteinflüssen – werden sichtbar, ebenso wie biologische Prozesse – wenn beispielsweise historische Mauerwerke als Rückzugsorte für Flora und Fauna dienen.

Stichworte: ….. vernetztes Denken/fächerübergreifendes Lernen ….

Grund genug, sich im schulischen Alltag einmal der Erkundung eines Kulturdenkmals zu widmen. .._Orte und Themenkomplexe - (Link zu weiterführenden Informationen):
Orte: Sakralbauten, Schlösser, Gärten und Parks, Wohnhäuser, Industrieanlagen, Verkehrs-bauten …
Themenkomplexe: Gesellschaft, Familien- und Alltagsleben … – Wohnen
Politik und Gesellschaft – Rathaus
Religion – mittelalterliches Klosterleben
Natur und Technik – Umwelteinflüsse auf historische Baumaterialien, Mühlen – Wasser zur Stromgewinnung ….

Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern

Ansprechpartner zur fachlichen Unterstützung sind die Unteren Denkmalschutzbehörden, die es in jeder Stadt oder Gemeinde gibt. Die Mitarbeiter der Denkmalbehörden stehen in der Regel in direktem Kontakt zu Denkmaleigentümern und -nutzern, ferner werden hier Unterla-gen wie Bauakten, Pläne, Fotos und andere Informationsquellen zu den einzelnen Objekten aufbewahrt, die Aufschluss geben über die Geschichte des Denkmals sowie über denkmal-pflegerische Maßnahmen. Eine weiterer Ansprechpartner ist das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (<mit LDA Thüringen verlinken>). Hier stehen für die einzel-nen Regionen Gebietsreferenten für Fragen zur Verfügung.

Weitere: Kirche, Heimatvereine, ….

Neben den Denkmalen selbst sind Bibliotheken und Archive geeignete begleitende Lernorte. Sie halten Literatur und historisches Quellenmaterial zu unserer gebauten Umwelt bereit, dessen Auswertung weiterführende Erkenntnisse ermöglicht.

Weiterführende Informationen:
www.denkmaldebatten.de
www.nationalkomitee.de
….

Materialien:
-    Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Hg.): Projektwoche Denkmalschutz. Leitfaden für die Entdeckung von Kulturdenkmalen mit Schülern, Bonn 2007.
-    Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Hg.): denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule. Arbeitsblätter für den Unterricht, 3. Aufl., Bonn 2010.
-    Gert Kähler: Gebaute Geschichte. Ein Geschichtsbuch über Bauen und Denkmal-schutz, Leipzig 2006.
-    …

Hinweis auf
denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule
Das Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Im Rahmen von „denkmal aktiv“ fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz schulische Projekte zu den Themen kulturelles Erbe und Denkmalschutz. Teilnahmeberechtigt sind allgemein bildende und berufsbildende Schulen der Sekundarstufen I +II sowie Einrich-tungen der Lehreraus- und Fortbildung. Schulen, die an „denkmal aktiv“ teilnehmen wer-den mit rund 2.000 Euro (Projekt/ Förderphase) unterstützt.
Informationen unter: www.denkmal-aktiv.de


 

 

Logo

Logo

~

~

Ansprechpartner

Ansprechpartner

Material

Material