Qualitätsentwicklung
E.U.LE Entwicklungsprogramm für Unterricht und Lernqualität
Materialien für Schulentwicklung und Förderung von Lernkultur
Entwicklungsprogramm "Hirngerechte Bildung in Kindergarten und Schule" (hi.bi.kus)
Vorhaben zur schulischen Qualitätsentwicklung |
Vorhaben im Kontext mit Q- Rahmen (Stand vom 10.08.2006)- Übersicht (Excel-Datei zum Download)
Übersicht über die Vorhaben (PDF- Datei zum Download)
E.U.LE |
www.eule-thueringen.de
Anita Z. hat ein frisches Funkeln in den Augen und strahlt Tatkraft aus - und, sie kommt aus ihrem Unterricht. Ein Widerspruch? Nicht für Thüringer Lehrerinnen und Lehrer, die sich auf den Weg machen, Verständnisintensives Lernen (ViL) als Kompass für ihre täglich Arbeit zu nutzen. Lernprozesse aus der Perspektive der Schülerinnen und Schüler betrachten, kollegial gemeinsam lernen und theoriegeleitet die eigene Praxis reflektieren und weiter entwickeln, gehört für mehr als 100 Thüringer Lehrerinnen und Lehrer mittlerweile zum professionellen Selbstverständnis. Sie werden zu Beratern für Verständnisintensives Lernen (Schulpartner) qualifiziert und arbeiten in ihrem Handlungsfeld mit Lehrergruppen an der Verbesserung des Unterrichts für mehr Verstehen. Diese Gruppen arbeiten an Schulen oder schulübergreifend. Beteiligt an dieser Entwicklung sind Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten und Fächer. So arbeiten in Thüringen schon jetzt mehr als 500 Lehrerinnen und Lehrer am Verständnisintensiven Lernen und verbessern für tausende Schülerinnen und Schüler das alltägliche Lernen. Die Lehrerinnen und Lehrer lernen, die individuellen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler im Unterricht besser wahrnehmen und verstärkt zu fördern. Unterricht liegt als beruflicher Kernbereich in der primären Verantwortung von Lehrerinnen und Lehrern. Sie sollen deshalb in ihrer Fähigkeit bestärkt und anerkannt werden, die Unterrichtsentwicklung selbst zu gestalten. Mittlerweile sind Schulen und Lehrer aus allen Regionen Thüringens beteiligt - die Schulämter und das Ministerium lernen und entwickeln dabei mit.
Das ThILLM und die Robert Bosch Stiftung sind in diesem Prozess wichtige Partner. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Thüringer Kultusministerium unterstützt die Stiftung das Thüringer Entwicklungsprogramm für Unterricht und Lernqualität (E.U.LE.) Die Stiftung ermöglicht die Arbeit einer landesweiten Konzeptgruppe am Lehrstuhl von Professor Dr. Peter Fauser an der Friedrich Schiller Universität Jena. Diese Gruppe umfasst Lehrerinnen und Lehrer, Wissenschaftler und Praktiker aus verschiedenen Berufsfeldern. Sie schreiben das Konzept fort, evaluiert dessen Umsetzung, führen die Ausbildung der Berater durch und bildet dafür parallel Trainer aus, die später in den Regionen die begonnene Entwicklung weiterführen und stabilisieren.
Programmkoordinator: Axel Weyrauch
c/o Arbeitsstelle Verständnisintensives Lernen (ViL)
Umspannwerk der Imaginata
Löbstedter Straße 67
07749 Jena
Tel: 0162/2840907
axel.weyrauch_3fDje8f-hsaemail.de
Internet: www.verstehenlernen.de
Materialien zum Entwicklungsprogramm:
Kurzporträt des Programms
Ziel des Entwicklungsprogramms für Unterricht und Lernqualität (E.U.LE) ist eine nachhaltige Verbesserung des Unterrichts durch die Konzentration auf ein Lernen durch Verstehen, ein "verständnisintensives Lernen", und durch die Stärkung und Erweiterung entsprechender Fähigkeiten bei Lehrerinnen und Lehrern. Wichtigster Ansatzpunkt dafür ist die systematische und handlungsnahe Verbindung von Training und Reflexion. Das Programm baut auf den Erfahrungen von Lehrern und Schulen auf.
Mit dem Entwicklungsprogramm soll Thüringer Schulen eine nachhaltige Verbesserung von Unterricht und Lernqualität erreicht werden, die sich durch messbare Ergebnisse bei Leistung und Klima nachweisen lässt.
Das Programm ist langfristig angelegt. Sein wichtigster Ansatzpunkt ist bei den Schülern die Verstehenstiefe und bei den Lehrern eine professionelle Verbindung von Reflexion, Analyse und Training des beruflichen Handelns.
Lehrer und Schulen sollen über Ziele und geeignete Methoden des Lernens zunehmend bewusster entscheiden können. Verstehen vermittelt dabei wie ein innerer Kompass die Einsicht in den Sinn und den Erfolg des Lernens bei jedem Schüler. Verstehen ist mehr als Wissen. Wer wirklich verstanden hat, weiß nicht nur über das "Was" Bescheid, sondern auch über das "Warum" und "Wozu", über die Begründung, die Nützlichkeit und die eigene Lebensbedeutung des Gelernten. Ein solches verständnisintensives Lernen vermindert den Stoff- und Disziplindruck zugunsten intrinsischer Motive und Interessen der Schüler/innen. Es stärkt daher Erfolgszuversicht der Schüler/innen und Berufszufriedenheit der Lehrer/innen.
Ausgangspunkt für das Programm ist die jeweilige konkrete Situation der einzelnen Schulen mit ihren Erfahrungen und Problemen, ihren Stärken und Schwächen, ihren Routinen, Ressourcen und Partnern.
Faltblatt und weitere Materialien zum Entwicklungsprogramm
Faltblatt zum Entwicklungsprogramm (PDF)
Faltblatt zum Entwicklungsprogramm in englischer Sprache
Information zur Beziehung von EVAS und E.U.LE.
Programmübersicht
Programmübersicht in englischer Sprache
Poster zum Konzept der Schulpartnerausbildung
Materialien für Schulentwicklung und Förderung von Lernkultur Angebot des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien |
Unterrichtsentwicklung ist das Zentrum von Schulentwicklung, die individuellen Lernfortschritte von Schülern ihr "ultimativer Bezugspunkt" (vgl. Prof. Hans-Günter Rolff unter http://www.netzwerk-schulentwicklung.de/Skizzen_zu_einer_Theorie_der_Schulentwicklung.pdf).
Unter dem Titel "Materialien für Schulentwicklung und Förderung von Lernkultur" werden auf den Internetseiten theoretische Grundlagen für das pädagogische Handeln im Unterricht sowie Handreichungen für die unterrichtliche Praxis vorgestellt und kostenlos bereitgestellt. Sie sollen auf entsprechende Publikationen des ThILLM aufmerksam machen (insbesondere auf die Hefte 113 und 126), diese ergänzen und eine Bearbeitung am Computer für die berufliche Praxis ermöglichen.
Schrittweise werden die angebotenen Materialien vervollständigt und optimiert. In diesem Sinne freuen wir uns auf Anregungen, Erfahrungen und Hinweise.
Kontakt: unterrichtsentwicklung_3fDje8f-hsathillm.thueringen.de
www.lernkompetenz.th.schule.de
Entwicklungsprogramm "Hirngerechte Bildung in Kindergarten und Schule" (hi.bi.kus) |
Im August 2005 startete im Auftrag des Thüringer Kultusministeriums das Entwicklungsprogramm "Hirngerechte Bildung in Kindergarten und Schule" (hi.bi.kus), in dem derzeit landesweit 18 Kindergärten verschiedener Träger und 15 Schulen aller Schularten gleichberechtigt und partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Die Neurowissenschaften bekräftigen im Einklang mit bekannten und neueren pädagogischen und psychologischen Konzepten:
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Kinder kommen mit einer unglaublichen Entdeckerfreude und Gestaltungslust auf die Welt. Die Entfaltung dieses Potenzials, das in unserem Gehirn von Geburt an angelegt ist, wirkt entscheidend auf die weitere Entwicklung.
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Kinder und Jugendliche bedürfen starker Wurzeln in Form von verlässlichen Bindungen, Vertrauen und Wertschätzung.
- Sie brauchen vielfältige individuelle und soziale Anregungen sowie Handlungsspielräume für ihre Lernkonstruktionen.
Die am Entwicklungsprogramm hi.bi.kus beteiligten Akteure folgen einem Bildungsverständnis, das den Menschen als einzigartig, weitgehend selbstbestimmt, sozial verantwortlich und lebenslang lernfähig sieht.
Ziele
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frühzeitig einsetzende Förderung positiver Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
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Entfaltung der positiven Potenziale der Kinder und Jugendlichen
- Möglichkeit, eine hohe und belastbare Selbstwirksamkeitserwartung aufzubauen, so dass sie später ihr Leben eigenverantwortlich gestalten können.
Das Handlungsmodell des hi.bi.kus-Programms ist ausgerichtet
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auf das lernende Subjekt mit all seinen Talenten und Fähigkeiten
- seine vielfältige soziale Einbindung innerhalb der Bildungsprozesse.
Handlungsfelder für Entwicklungsprozesse in Kindergarten und Schule
1. Gestaltung einladender Lernbedingungen
2. Etablierung einer förderlichen Lern- und Beziehungskultur
3. Möglichkeit ganzheitlich mit allen Sinnen zu lernen
4. Bedeutungskonstruktionen der Lernenden
5. Beteiligt sein in sozialer Interaktion
6. Verantwortungsvoll handeln durch Partizipation
Die abgeleiteten Handlungsfelder lassen sich gleichermaßen für Kindergarten und Schule anwenden. Aus neurowissenschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, Bildungsprozesse übergreifend zu betrachten - beginnend in der frühsten und frühen Kindheit bei der Bildung und Erziehung in der Familie, fortführend in Kindertageseinrichtungen und Schulen aller Schularten. Als Konsequenz dieser Sichtweise werden das Verständnis und die Gestaltung der Übergänge zwischen den einzelnen Bildungsabschnitten zu einem besonderen Schwerpunkt in der Arbeit in den am Programm beteiligten Kindergärten und Schulen.
Im Programmverlauf werden die Praxispartner aus den teilnehmenden Einrichtungen zu Beratern ausgebildet, die die künftige Entwicklungsarbeit in ihren, aber auch an anderen interessierten Einrichtungen aus der Sicht hirngerechter Bildung begleiten und unterstützen werden. Eine erste Evaluation des Programms wurde im Juni 2008 vorgelegt.
Das Entwicklungsprogramm hi.bi.kus leistet einen nachhaltigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung, wie sie durch das Thüringer Entwicklungsvorhaben Eigenverantwortliche Schule, den Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 Jahre und weitere landesweite Projekte und Vorhaben beschrieben werden.